1651/J XXI.GP
Eingelangt am:07.12.2000
der Abgeordneten Jung, Mainoni
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend
In seinem Buch „Ich gestehe“ schreibt Josef Kleindienst auf Seite 135 unter dem Titel
„Blaues Plutonium":
Durch Zufall erhalte ich einen streng geheimen Verschlußakt, ein Dossier über
Nuklearkriminalität in Österreich und seinen Nachbarstaaten. Ein hoher Beamter des
Ministeriums hat sich schon lang den Kopf zerbrochen, wie er Bewegung in die Bekämpfung
dieser Verbrechensform, die der Zusammenbruch der Oststaaten erst richtig belebt hat,
bringen kann.
Als ich ihm über den Weg laufe, schaltet der erklärte Sozialist sofort und sagt: Geh Josef; du
hast ja‚ gute Kontakte zur FPÖ. Ich hab da ein Anliegen, aber, versprich mir, höchste
Geheimhaltung. Diese Sache muss möglichst groß in der Öffentlichkeit gespielt werden.
„Unsere“ wollen da keinen Staub aufwirbeln und nix tun.
Diese Begebenheit muß - so man den Ausführungen Kleindiensts glauben schenken mag - im
Jahrc 1996 stattgefunden haben und könnte als Indiz dafür gelten, daß Kleindienst seine
Informationen vor allem aus dem damals sozialistisch dominierten Innenministerium
bekommen hat.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für
Inneres nachstehende
Anfrage:
1.) Wurde Kleindienst bei seiner Einvernahme durch die Wirtschaftspolizei Wien zum
o.a. Sachverhalt befragt?
Wenn nein,
warum nicht?
2.) Ist Ihnen oder Beamten Ihres Ministeriums der „hohe Beamte und erklärte Sozialist"
bekannt?
Wenn nein, warum nicht‘?
3.) Haben Sie bereits bzw. werden Sie Anzeige an die Staatsanwaltschaft gegen Josef
Kleindienst und unbekannte Täter im Bundesministerium für Inneres wegen. des
Verdachtes des Mißbrauches der Amtsgewalt nach § 302(1) StGB, des Verdachtes der
Verletzung des Amtsgeheimnisses nach § 310 (1) StGB sowie des Verdachtes der
Bestimmung anderer zur Ausführung einer Straftat nach § 12 StGB in Zusammenhang
mit §§ 310(1) sowie 302(1) StGB erstattet?