1669/J XXI.GP
Eingelangt am: 14.12.2000
der Abgeordneten Muttonen, Cap, Einem und GenossInnen
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur betreffend Wertigkeit
von Kultur und Sport
Das aktuelle Bild der „schleppenden Umsetzung“ und Ungleichbehandlung
kulturpolitischer Anliegen hat durch die Inhalte der letzten Novellierung des
Werbeabgabegesetzes eine neue Facette erhalten : Es konnte zwar eine Einigung
erzielt werden, Ausnahmeregelungen von der Werbeabgabe für Sportvereine
vorzusehen; im Gegensatz dazu besteht eine neue Abgabepflicht auch für
gemeinnützige Organisationen und auch Kulturinitiativen.
Diese Entwicklung wirft ein interessantes Licht auf die Frage nach der Wertigkeit
zwischen Sport - und Kulturpolitik der schwarz - blauen Bundesregierung.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur folgende
ANFRAGE:
1. Im Licht der o.a. Entwicklung drängt sich der Verdacht der Bevorzugung der
Sportförderung zulasten der Kulturförderung auf. Welche Relationen und
Wertigkeiten sehen Sie zwischen Sport - und Kulturpolitik?
2. Welche Maßnahmen werden Sie konkret setzen, um dieser eklatanten
Ungleichbehandlung von Sport und Kultur entgegenzutreten ?
3. Die Kulturpolitik der Bundesregierung bedeutet eine bedrohliche Beeinträchtigung
zeitgenössischer und freier Kulturarbeit. Sind Initiativen geplant, um dieser
akuten Gefährdung zeitgenössischer und freier Kulturarbeit entgegenzuwirken?
Wenn ja, welche konkret?
4. Welche Bedeutung für die Entwicklung des Individuums und der Gesellschaft
insgesamt messen Sie
a) der Förderung des Sports
und
b) der Förderung der Kultur zu ?