1686/J XXI.GP
Eingelangt am: 14.12.2000
der Abgeordneten Dr. Kurzmann, Mag. Schweitzer, Dr. Graf, Dr. Bösch,
Dr. Grollitsch
an Frau Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten
Dr. Benita Ferrero - Waldner
betreffend Provokation des slowenischen Außenministers
Die neue slowenische Regierung scheint es darauf anzulegen die Beziehungen zu
Österreich zu belasten.
Der Außenminister Sloweniens, Herr Dimitrij Rupel, kündigte Anfang Dezember an, die
bisher bilateralen Verhandlungen vorbehaltene Frage der AVNOJ - Gesetze zu
internationalisieren“.
Im Gegensatz zur vorhergehenden nichtsozialistischen Regierung in Laibach, die sich von
den ehemaligen kommunistischen Vertreibungs - und Vernichtungsgesetzen wenigstens
verbal distanzierte, nimmt die neue Linkskoalition eine deutliche PRO - AVNOJ - Haltung
ein.
Sie verhöhnt damit nicht nur die Opfer der deutschen Minderheit im ehemaligen
SHS - Staat, sondern auch alle nichtkommunistischen Opfer der Tito - Partisanen, die
slowenischen Domobranzen oder die königstreuen Tschetniks.
Einen Höhepunkt der anti - österreichischen, slowenischen Politik stellt aber wohl die
Forderung Rupels in einer Fernsehsendung dar, Österreich müsse an Slowenien
„Kriegsreparationen“ zahlen.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an Frau Bundesminister für auswärtige
Angelegenheiten Dr. Benita Ferrero - Waldner nachstehende
1. Wie beurteilen Sie die Ankündigung Rupels die Frage der AVNOJ - Gesetze zu
"internationalisieren“?
2. Sehen Sie diese mögliche ,,Internationalisierung“ auch als Chance, den
Befürwortern einer „westlichen Wertegemeinschaft“ einmal deutlich den
rassistischen Charakter der AVNOJ - Gesetze vor Augen zu führen?
3. Wie beurteilen Sie die Forderung des slowenischen Außenministers nach
„Kriegsreparationen“ Österreichs an Slowenien?
4. Sehen Sie diesen Umstand auch als Chance, einer internationalen
Öffentlichkeit die brutale Enteignung, Vertreibung und Vernichtung der
früheren altösterreichischen Minderheit in Jugoslawien/Slowenien zu
erklären?
5. Wie hat das Außenministerium, beziehungsweise die österreichische Botschaft
in Laibach auf die Provokation Rupels reagiert?
6. Wie sehen Sie die Entgleisungen des slowenischen Außenministers im Hinblick
auf den von Slowenien beabsichtigten EU - Beitritt?