1696/J XXI.GP
Eingelangt am: 14. 12. 2000
ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend Kosten und Vorsorgemaßnahmen hinsichtlich der Rinderseuche BSE
Im Zusammenhang mit den Maßnahmen aufgrund der Rinderseuche BSE bzw. der
transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) werden Milliarden an Kosten
durch die Finanzierung des Tiermehl - Verfütterungsverbotes, der BSE - Tests, der
Vernichtung von EU - weit 2 Millionen Rindern und der Interventionen am Rindermarkt
entstehen. Die (viel zu spät!) gesetzten Maßnahmen sind zwar ein Schritt in die
richtige Richtung, beseitigen aber nicht die Ursachen. Die unterfertigten
Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Welche Kontrollmaßnahmen werden Sie ergreifen, damit die EU - Bestimmungen
(Verbot der Verfütterung von Tiermehl, Beseitigung und Entsorgung des
Risikomaterials und der nicht getesteten über 30 Monate alten Rinder, BSE - Tests)
in Österreich konsequent umgesetzt werden?
2. Wieviele BSE - Tests werden ab 2001 in Österreich voraussichtlich durchgeführt
werden, welche Kapazitäten stehen dafür in welchen konkreten Labors zur
Verfügung und mit welchen Kosten ist zu rechnen?
3. Wie werden die nicht BSE - getesteten, über 30 Monate alten Rinder, die zur
Schlachtung kommen, entsorgt werden? Mit welcher Anzahl diesbezüglicher
Rinder und welchen Entsorgungskosten ist in Österreich zu rechnen?
4. Welche Kosten entstehen in Österreich aufgrund der Vernichtung von Tiermehl
und wie soll es entsorgt werden?
5. Was geschieht mit den verendeten und euthanasierten Tieren, die bisher zu
Tiermehl verarbeitet wurden?
6. Wie wird das BSE - Risikomaterial entsorgt und welche Kosten sind damit
verbunden?
7. Bei der Regierungskonferenz in Nizza ist die österreichische Bundesregierung für
ein unbefristes Verbot der Verfütterung von Tiermehl eingetreten, auf der
nationalen Ebene wurde nur ein bis 30. Juni 2001 befristetes Verbot verhängt.
Wie erklären Sie diese unkonsequente Haltung?
8. Werden Sie eine verpflichtende, klare, transparente Produktkennzeichnung von
allen tierischen Produkten (einschließlich von verarbeiteten Produkten) einführen?
9. Gab oder gibt es in Österreich Forschungsprojekte über Entstehung und
Übertragung der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) und wie
hoch waren/sind sie dotiert?
10. Können Sie eine genaue Aufstellung aller durchgeführten BSE - Tests im
Zeitraum Jänner bis Dezember 2000 mit Angabe des Probenziehungsortes, des
Analyselabors und der Prüfergebnisse abgeben? Wenn nicht, womit begründen
Sie dies? Ist Österreich aufgrund bisher vorliegender Untersuchungsergebnisse
nach wie vor „BSE - frei“?
11. Welche weiterreichenden BSE - Vorsorgemaßnahmen werden Sie in Ihrem
Ressort für das Jahr 2001 vorbereiten und umsetzen?