175/J XXI.GP
A N F R A G E
der Abg. Mag. Hartinger, Dr. Graf
und Kollegen
an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr
betreffend bereits angeblich geführter Verhandlung um ein einheitliches
Dienstrecht zwischen Bundesärzten und Landesärzten
Im Zuge der medialen Berichterstattung um den Bundesrechnungshofbericht -
der RH kritisierte untragbare Zustände an den Universitätskliniken Graz bezüglich
der Dienstwahrnehmung von Bundesärzten - wurde der zuständige steirische
Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger in folgenden Printmedien mit
nachstehenden Aussagen zitiert:
Kleine Zeitung, vom 30.11.1 999
„Wir haben schon vor Jahren einen Vorstoß zur Gründung einer
Klinikgesellschaft, an der Bund und Land beteiligt sind, mit einer einheitlichen
Dienstregelung unternommen. Wir sind nicht durchgekommen. Ich werde es bei
der künftigen Bundesregierung wieder versuchen.“
Kurier, vom 30.11.1999
„Die steirischen Politiker zeigen sich bestürzt, aber machtlos. Spitalslandesrat
Günter Dörflinger (SP) betont, er versuche seit drei Jahren eine Lösung
durchzusetzen: In einer Klinik - Gesellschaft sollten alle Spitalsärzte
zusammengeführt werden und nur ein Recht gelten. „Aber der Bund tut da
einfach nicht weiter“.“
Die Presse, vom 30.11.1999
„Dem steirischen Spitalslandesrat Günter Dörflinger sind diese Mißstände seit
längerem bekannt, zuständig für die Bundesärzte sei aber das
Wissenschaftsministerium. „Meine Versuche, eine gemeinsame Klinikgesellschaft
mir dem Bund zu gründen, sind bislang gescheitert“, so Dörflinger, der die
eigene Machtlosigkeit mit grotesken Anekdoten
unterstreicht.“
Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den
Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr die nachstehende
A N F R A G E :
1. Seit wann und mit wem in Ihrem Ministerium verhandelt der steirische
Landesrat Günter Dörflinger bezüglich eines einheitlichen Dienstrechts
zwischen Bundes - und Landesärzten?
2. Wie bewerten sie die Aussage des steirischen Landesrates Günter
Dörflinger "Der Bund tut da einfach nicht weiter“ gemessen an Ihrer
Tätigkeit als zuständiger Ressortminister?
3. Entspricht es den Tatsachen, daß aufgrund der von Landesrat Dörflinger
angesprochenen Säumigkeit seitens Ihres Ministerium ein einheitliches
Dienstrecht bis jetzt nicht zustande gekommen ist?
4. Aus welchen Gründen scheiterten die angeblichen Verhandlungen
zwischen Ihnen bzw. Ihrem Ministerium einerseits und
Gesundheitslandesrat Dörflinger andererseits?
5. Halten Sie es für sinnvoll, daß es kein einheitliches Dienstrecht für Bundes -
und Landesärzte gibt?
Wenn ja, warum?
6. Wann gedenken Sie die Verhandlungen über ein einheitliches Dienstrecht
für Bundes - und Landesärzte wieder aufzunehmen?