178/J XXI.GP

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Günther Leiner

und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

betreffend sexuelle Übergriffe im AKH

 

Das Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr hat eine Studie mit dem Titel

„Ärztinnen im Wissenschaftsbetrieb - Aufstiegsbedingungen und Karrieremöglichkeiten“ in

Auftrag gegeben. Diese Studie wurde in den Jahren 1995 bis 1997 von der Soziologin

Elisabeth Mixa erstellt und sagt deutlich aus, dass insbesonders junge Ärztinnen, die in einem

gewissen Abhängigkeitsverhältnis zu den bereits arrivierten männlichen Kollegen stehen,

tagtäglich sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind. Konkret ist von einem Viertel aller im AKH

tätigen Ärztinnen die Rede. Den jüngsten Medienberichten ist jedoch zu entnehmen, dass es

für jene Ärzte, denen derartige Belästigungen vorgeworfen werden, bisher keinerlei

Konsequenzen gegeben hat. Weibliches medizinisches Personal ist durch die mißbräuchliche

Ausübung von Macht ihrer männlichen Vorgesetzen stetigen psychischen Belastungen

ausgesetzt. Der Staatsanwaltschaft liegt nun eine Anzeige wegen sexueller Belästigung vor,

wobei ein Oberarzt der Unfall - Chirurgie genannt wurde. Wie weitere Anzeigen jedoch

deutlich machen, lassen sich die Vorwürfe nicht auf diesen einen Arzt minimieren.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an den Bundesminister für

Wissenschaft und Verkehr die nachstehende

 

 

ANFRAGE:

 

 

1. Wie beurteilen Sie die vorliegenden Pressemeldungen zu diesen Vorfällen?

 

2. Seit wann ist Ihnen bekannt, dass es im AKH zu sexuellen Übergriffen kommt?

 

3. Haben Sie in Anbetracht der Ihnen vorliegenden Studie, die zwar erst dieser Tage in

    Druck geht, deren Inhalt Ihnen aber bekannt sein müßte, Initiativen gesetzt?

    Wenn ja, wie lauten Ihre konkreten Initativen und welche Verbesserungen wurden

    dadurch erreicht?

    Wenn nein, warum haben Sie bisher nichts unternommen?

 

4. Bei wievielen Ärzten gab es konkrete Anschuldigungen und wieviele davon wurden

    bestätigt?

 

5. Wurde bei diesen betroffenen Ärzten dienstrechtliche und strafrechtliche Schritte

    veranlasst?