1832/J XXI.GP

Eingelangt am:31.01.2001

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Kurzmann, Dr. Paphazy, Dr. Pumberger, Dr. Grollitsch, Sevignani

an Frau Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer

betreffend Legasthenie in Österreich

 

Die Lese -  und Rechtschreibschwäche zahlreicher Menschen - nach Schätzungen sind davon

200.000 Österreicherinnen und Österreicher betroffen - beeinträchtigt deren Lebensgefühl

und Karrierechancen, belastet aber auch ganze Familien schwer.

Die Legasthenie trifft vor allem Jugendliche im Schulalter, nicht selten scheitern legasthene

Schüler am Schulsystem oder an Lehrern, die für diese Beeinträchtigung kein Verständnis

aufbringen. In der Öffentlichkeit wird die Legasthenie häufig irrtümlich mit

Verhaltensauffälligkeit verwechselt. Dabei sind spätestens seit einer Studie der Yale -

University von 1998 die vielfältigen Formen legasthener Beeinträchtigungen wissenschaftlich

nachgewiesen.

Wie eine Umfrage bei den Landesschulräten im vergangenen Jahr beweist, ist aber auch in

den Schulbehörden das Wissen und die Information zu diesem Thema höchst unterschiedlich.

In Ihrem Ministerium ist eine Arbeitsgruppe tätig, die sich mit der Legasthenie und ihrer

Bedeutung für die Schulen beschäftigt.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an Frau Bundesminister für Bildung,

Wissenschaft und Kultur Elisabeth Gehrer nachstehende

 

ANFRAGE

 

1. Halten Sie die Erlassung einheitlicher Richtlinien für den Umgang mit legasthenen 

    Schülern für zweckmäßig?

 

2. Wie viele Schüler sind zur Zeit in den österreichischen Schulen von der Legasthenie

     betroffen?

 

3. Welche Förderungen erfahren legasthene Schüler im österreichischen Schulsystem bisher?

 

4. Wer außer den Schulpsychologen befaßt sich im Schulbereich mit den

     Erscheinungsformen der Legasthenie?

 

5. Wann ist mit der Vorlage der Ergebnisse der Arbeitsgruppe in Ihrem Ministerium zu

     rechnen?