1925/J XXI.GP
Eingelangt am:19.02.2001
des Abgeordneten Dkfm. Dr. Hannes Bauer und GenossInnen
an die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten
betreffend EU - Erweiterung
Die zögerliche Haltung der Koalitionsregierung zur Frage der EU - Erweiterung
schwächt zusehends die Position Österreichs in diesem Prozess. Trotz
Aufforderungen der Europäischen Kommission im Dezember 2000, ein
Positionspapier zur EU - Erweiterung vorzulegen, sind bisher weder inhaltliche
Positionierungen für eine gemeinsame Strategie Österreichs diskutiert worden, noch
wurde ein umfassendes Papier der Bundesregierung vorgelegt. Nicht einmal eine
vom Wirtschafts - und Arbeitsministerium vorgelegte Unterlage, die in starker
Anlehnung an ein bundesdeutsches Vorbild erstellt worden sein dürfte, ist bisher der
interessierten Öffentlichkeit vorgestellt worden.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für
auswärtige Angelegenheiten nachstehende
Anfrage:
1. Wie weit sind die Vorarbeiten zur Erstellung eines nationalen Positionspapieres
zur EU - Erweiterung?
2. In welcher Form sollen die Sozialpartner in den Diskussionsprozess zur Erstellung
einer österreichischen Position eingebunden werden ?
3. Wann ist mit der Fertigstellung des nationalen Positionspapieres zur EU -
Erweiterung zu rechnen ?
4. Sind Ihnen die Forderungen der SPÖ zur EU - Erweiterung bekannt ? Welche
Überlegungen haben Sie zum SPÖ - Forderungspaket?
5. In welcher Form beabsichtigen Sie im Vorfeld der EU - Erweiterung bilaterale
Kontakte mit den Beitrittswerbern zu suchen, um grenzüberschreitende Probleme
auch bilateral lösen zu können ?
6. Unterstützen Sie den Vorschlag, seitens der EU zur Vorbereitung der Erweiterung
den potentiellen Beitrittskandidaten notwendige finanzielle Mittel zur Verfügung
stellen ?
7. Erachten Sie es als ebenso erforderlich, auch für die Problemzonen in Österreich
spezielle finanzielle
Unterstützung von der EU einzufordern ?
8. Ist die Bundesregierung bereits in Verhandlungen mit der EU getreten, um
betroffenen Gebieten in Österreich zusätzliche nationale Mittel zur Verfügung zu
stellen ?
9. Gibt es Ihrerseits Bestrebungen bereits bewährte Modelle grenzüberschreitender
Kooperationen, wie z.B. die EUREGIO March - Thaya, zu unterstützen bzw. zu
forcieren?
10. Wie beabsichtigen Sie die von der EU zur Verfügung gestellten Mittel zur
Vorbereitung der EU - Erweiterung in Österreich einzusetzen und bis wann wird ein
Konzept der Verwendung dieser Gelder vorliegen?