1932/J XXI.GP

Eingelangt am: 20.2.2001

 

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mag. Terezija Stoisits, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten

 

betreffend die kolportierte Schließung des Österreichischen Kulturinstitutes in Zagreb

 

 

Mehrere Medien haben von Plänen des Bundesministeriums für auswärtige

Angelegenheiten berichtet, österreichische Kulturinstitute in europäischen

Hauptstädten zu schließen beziehungsweise deren Tätigkeit einzustellen. Mehrfach

genannt wurde auch das Österreichische Kulturinstitut in Zagreb.

 

Mit der angekündigten Schließung beziehungsweise Beschränkung der Ressourcen

des Österreichischen Kulturinstituts in Zagreb würde Österreich eine äußerst

wertvolle Einrichtung verlieren, die sich hervorragend als Vermittlerin zwischen

Österreich und der jungen Republik Kroatien bewährt hat und die sehr viel dazu

beitragen konnte, die Beziehungen zwischen den Staaten zu festigen und das

gegenseitige Verständnis zu fördern.

 

Besonders bedeutsam war die Tätigkeit des Österreichischen Kulturinstituts in

Zagreb auch als Schnittpunkt zwischen österreichischer und kroatischer Kultur mit

der prädestinierten Einbeziehung der kroatischen Minderheit in Österreich. Gerade

das Engagement in diesem Bereich haben das Österreichische Kulturinstitut in

Zagreb zu einer sehr bekannten und geschätzten Einrichtung in ganz Kroatien

gemacht.

 

Im übrigen erscheint die Reduzierung der außenpolitischen Kulturarbeit Österreichs

umso befremdlicher, wenn als Vergleich die ständig wachsenden Aktivitäten anderer

Staaten herangezogen werden. So planen nach Medienberichten Spanien und

Ungarn die Errichtung von Kulturinstituten in den jeweiligen Hauptstädten, während

sich Österreich aus diesem wichtigen Feld offensichtlich zurückzieht.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1. Teilen Sie die Auffassung, dass eine Schließung oder Einschränkung der

     Tätigkeit von Österreichischen Kulturinstituten im Ausland negative Auswirkungen

     für das Ansehen und das Image Österreichs in den betroffenen Staaten haben

     könnte?

2. Teilen Sie die Auffassung, dass eine qualitativ hochwertige Arbeit eines

     Kulturinstitutes auch entsprechend qualifiziertes Vollzeitpersonal sowie

     ausreichende finanzielle Dotierungen voraussetzt?

 

3. Entspricht es den Tatsachen, dass die Leitungsfunktion des Österreichischen

     Kulturinstituts in Zagreb nicht mehr nachbesetzt werden soll?

 

4. Wie begründen Sie diesen Schritt?

 

5. Wieviele Mitarbeiterinnen werden darüber hinaus eingespart?

 

6. Sollte das Kulturinstitut weiter betrieben werden, aber quasi von

     Botschaftsangehörigen "mitbetreut" werden, werden dann die betreffenden

     Personen von anderen Tätigkeiten entbunden, um sich professionell der Leitung

     des Kulturinstitutes widmen zu können?

 

7. Über welches Budget verfügte das Österreichische Kulturinstitut in Zagreb in den

     letzten Jahren?

 

8. Über welches Budget verfügt das Kulturinstitut im Jahr 2001, welche Entwicklung

     können Sie für die Folgejahre absehen?