1955/J XXI.GP
Eingelangt am: 21.2.2001
der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Ungleichstellung bei der Fahrpreisermäßigung für behinderte Personen
In der 47. Verordnung Ihres Ministeriums über die allgemeinen
Beförderungsbedingungen für den Kraftfahrlinienverkehr (Kfl - Bef. Bed) befindet sich
in Anlage 1 zu diesen Beförderungsbedingungen die Zusammenstellung der
Personengruppen, die Anspruch auf eine Fahrpreisermäßigung im
Kraftfahrlinienverkehr haben.
Unter diesen Personengruppen sind unter Punkt 11 zwar Schwerstkriesbeschädigte,
jedoch NICHT Menschen, die aufgrund anderer Ursachen behindert und ebenfalls
mindestens 70 % in ihrer Erwerbsfähigkeit gemindert sind. Ebenso ist die Gruppe
jener behinderten Menschen unberücksichtigt, die aufgrund der Intensität ihrer
Behinderung nicht mehr als begünstigte behinderte Personen eingestuft zu werden.
Das ist eine eklatante Ungleichstellung zwischen den behinderten Menschen.
Behinderte Menschen, die nicht Schwerkriegsbeschädigte sind, stellen nicht den
Anspruch, gratis den Kraftfahrlienenverkehr zu benutzen, sie stellen lediglich den
Anspruch, dass sie 50 % Ermäßigung (so wie beim Schienenverkehr der
Österreichische Bundesbahnen) erhalten und BegleiterIn und Führ - bzw.
Assistenzhunde gratis befördert werden.
Die Tatsache, dass Sie nur Schwerkriegsbeschädigte, jedoch nicht Menschen mit
Behinderung, die entweder seit Geburt behindert oder im laufe ihres Lebens
behindert geworden sind, in den begünstigten Personenkreis aufnehmen, läßt die
Schlußfolgerung zu, dass Sie jene behinderten Menschen, die nicht im Krieg ihre
Behinderung erworben haben oder beim Bundesheer (Heeresversorgungsgesetz),
als die schlechtere behinderten Menschen sehen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie begründen Sie diese Ungleichstellung?
2. Was werden Sie konkret bis wann tun, damit die Ungleichstellung endlich der
Vergangenheit
angehört?
3. Sind Schwerkriegsbeschädigte die besseren behinderten Menschen?
Wenn ja: Warum?
Wenn nein: Warum werden dann begünstigte behinderte Menschen, die nicht
im Krieg oder beim Bundesheer ihre Behinderung erworben haben, schlechter
behandelt, also schlechter begünstigt?