2005/J XXI.GP

Eingelangt am:01.03.2001

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und Genossen

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend des Projektes ,,Uniparks Nonntal“

 

In den 60er Jahren wurden in Salzburg Nonntal provisorische Gebäude zur zeitweiligen

Unterbringung einiger Institute der geisteswissenschaftlichen Fakultät errichtet. Vorgesehene

Nutzzeit der Anlage war damals 10 Jahre. 2001 sind diese Gebäude immer noch von den

sprachwissenschaftlichen Instituten in Nutzung, Verfallsspuren wie massiv eindringender

Regen bei Schlechtwetter oder sogar während Lehrveranstaltungen herabfallende

Deckenplatten sind nur die äußeren Zeichen der Baufälligkeit und die Spitze des Eisbergs.

Das Ablaufdatum dieser Gebäude ist aus baulicher Sicht also längst überschritten, ein Neubau

der Geisteswissenschaftlichen Fakultät nicht länger aufzuschieben.

 

Zusammen mit den angrenzenden Sportstätten, dem Kulturgelände Nonntal sowie der

Hypobank wurde nun ein Gesamtprojekt entwickelt, welches städtebaulich auf die

Bedürfnisse der betroffenen Stadtteile eingeht. Aus Unterlagen (Protokoll des Landes

Salzburg sowie ein Aktenvermerk des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und

Kultur) der Besprechung vom 29. August 2000 im Bundeskanzleramt des BM Dr. Bartenstein

als auch BM Elisabeth Gehrer mit Vertretern von Stadt und Land Salzburg geht hervor, dass

beide Bundesminister feststellten, dass der Neubau der Geisteswissenschaftlichen Fakultät im

Zuge dieser „Großen Lösung“ von allen vier diskutierten Lösungsansätzen die städtebaulich

als auch ökonomisch beste Alternative darstellt und deshalb positiv beurteilt wird. Aus Sicht

des Ressorts für Bildung, Wissenschaft und Kultur wurde die Priorität des Projektes

festgestellt.

 

Die Anliegen der Universität Salzburg bzw. der Geisteswissenschaftlichen Fakultät sind

Anliegen von Stadt und Land Salzburg. Es geht nicht an, dass der Ruf Salzburgs als

Universitätsstadt ebenso wie Lehrende und Studenten durch Dauerprovisorien belastet

werden. Die Stadt Salzburg hat mit dem Projekt Unipark Nonntal ein realistisches Konzept

vorgelegt, das auch städtebaulich von höchster Qualität ist. Einstimmige Beschlüsse sowohl

im Landtag als auch im Gemeinderat Salzburg bezeugen den einhelligen Willen der

politischen Vertreter.

 

Nach neuesten Informationen soll das Projekt Uni - Park redimensioniert werden. Inwieweit

hier bereits Vereinbarungen zwischen Bund und Land Salzburg vorliegen, ist öffentlich nicht

bekannt. Weiters soll von Bundesministerin Gehrer eine Arbeitsgruppe ,,Standortbereinigung

und Schwerpunktbildung“ eingerichtet worden sein. Dabei sollen die Universitätsstandorte

Österreichs bewertet und drei künftige Schwerpunkt - Universitäten bzw.

Universitätsschwerpunkte/ - standorte bestimmt werden. Laut Überlegungen des Bundes sollen

in diesem Zusammenhang die Unis in Salzburg und Linz als Standorte „redimensioniert“

werden.

Eine Einschränkung des Bildungsangebotes für über 13.000 Studierende in Salzburg wird

befürchtet, ebenso wie negative wirtschaftliche Folgen für die rund 1100 Beschäftigten. Eine

derartige Einschränkung bzw. Redimensionierung des Universitätsstandortes Salzburg ist aus

Salzburger Sicht schlichtweg abzulehnen.

Die unterzeichnenden Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Finanzen

nachstehende Anfrage:

 

1.     Wie stehen Sie als Bundesminister für Finanzen zu vorliegendem Projekt?

 

2.     Aus welchem Grund wird von Seiten des Bundes immer noch mit der

        Finanzierungszusage gewartet?

 

3.     Haben Sie bereits Gespräche mit BM Dr. Bartenstein die Optionsverträge betreffend

        geführt?

 

4.     Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

5.     Wenn nein, warum nicht?

 

6.     Haben Gespräche mit BM Elisabeth Gehrer betreffend dieses Projekt stattgefunden?

 

7.     Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

8.     Wenn nein, aus welchem Grund nicht?

 

9.     Wie ist der genaue Inhalt des Gespräches vom 25. Jänner 2001 mit Landeshauptmann

         Schausberger?

10.   Wurde am 25.01.01 mit Landeshauptmann Schausberger eine Redimensionierung des

        Projekt ,‚Unipark“ besprochen?

 

11.  In welcher Form soll dieses Projekt redimensioniert werden?

 

12.  Aus welchen Gründen ist eine Redimensionierung notwendig?

 

13.  Liegen diesbezüglich Vereinbarungen zwischen Bund und Land Salzburg vor?

       Wenn ja, was ist deren Inhalt?

 

14.  Haben Sie sonstige Aktivitäten zwecks Realisierung des Projektes ,,Unipark“ gesetzt?

 

15.  Welche Initiativen haben Sie geplant, damit es zur raschen Umsetzung des Projektes

       kommt?

 

16.  Welchen Zeitplan haben Sie dafür vorgesehen?

 

17.  Können Sie sich die Zusage von Mitteln aus Ihrem Ressort vorstellen um die

       Umsetzung der „Großen Lösung“ so schnell wie möglich einzuleiten?

 

18.  Wenn ja, in welcher Höhe?

 

19.  Wenn nein, warum nicht?

20. Falls es zu keiner Realisierung des Projektes ,,Unipark“ in absehbarer Zeit kommt, wie

       sieht Ihre Alternative für die Zukunft der geisteswissenschaftlichen Fakultät in Salzburg

       aus?

 

21. Wie stehen Sie zum Unistandort Salzburg?

 

22. Welche Informationen haben Sie über die Arbeitsgruppe ,,Standortbereinigung und

      Schwerpunktbildung“, welche von Bundesministerin Gehrer eingerichtet wurde?

 

23. Was werden Sie unternehmen, um den Universitätsstandort Salzburg in vollem Umfang

       zu erhalten?