2006/J XXI.GP

Eingelangt am:01.03.2001

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und Genossen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend des Projektes ,,Uniparks Nonntal“

 

In den 60er Jahren wurden in Salzburg Nonntal provisorische Gebäude zur zeitweiligen

Unterbringung einiger Institute der geisteswissenschaftlichen Fakultät errichtet. Vorgesehene

Nutzzeit der Anlage war damals 10 Jahre. 2001 sind diese Gebäude immer noch von den

sprachwissenschaftlichen Instituten in Nutzung, Verfallsspuren wie massiv eindringender

Regen bei Schlechtwetter oder sogar während Lehrveranstaltungen herabfallende

Deckenplatten sind nur die äußeren Zeichen der Baufälligkeit und die Spitze des Eisbergs.

Das Ablaufdatum dieser Gebäude ist aus baulicher Sicht also längst überschritten, ein Neubau

der Geisteswissenschaftlichen Fakultät nicht länger aufzuschieben.

 

Zusammen mit den angrenzenden Sportstätten, dem Kulturgelände Nonntal sowie der

Hypobank wurde nun ein Gesamtprojekt entwickelt, welches städtebaulich auf die

Bedürfnisse der betroffenen Stadtteile eingeht. Aus dem Protokoll der Besprechung vom 29.

August 2000 der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit Vertretern von

Stadt und Land Salzburg geht hervor, daß Sie zusammen mit BM Dr. Bartenstein feststellten,

daß der Neubau der Geisteswissenschaftlichen Fakultät im Zuge dieser „Großen Lösung“ von

allen vier diskutierten Lösungsansätzen die städtebaulich als auch ökonomisch beste

Alternative darstellt und deshalb von Ihnen sowie BM Dr. Bartenstein positiv beurteilt wird.

Aus Sicht Ihres Ressorts stellten Sie die Priorität des Projektes fest.

 

Die Anliegen der Universität Salzburg bzw. der Geisteswissenschaftlichen Fakultät sind

Anliegen von Stadt und Land Salzburg. Es geht nicht an, dass der Ruf Salzburgs als

Universitätsstadt ebenso wie Lehrende und Studenten durch Dauerprovisorien belastet

werden. Die Stadt Salzburg hat mit dem Projekt Unipark Nonntal ein realistisches Konzept

vorgelegt, das auch städtebaulich von höchster Qualität ist. Sowohl auf Landes - als auch

Stadtebene haben sich politische Vertreter aller Parteien zu vorliegendem Projekt bekannt.

 

Nach neuesten Informationen soll das Projekt Uni - Park redimensioniert werden. Inwieweit

hier bereits Vereinbarungen zwischen Bund und Land Salzburg vorliegen, ist öffentlich nicht

bekannt. Weiters soll von Ihnen eine Arbeitsgruppe ,‚Standortbereinigung und

Schwerpunktbildung“ eingerichtet worden sein. Dabei sollen die Universitätsstandorte

Österreichs bewertet und drei künftige Schwerpunkt - Universitäten bzw.

Universitätsschwerpunkte/ - standorte bestimmt werden. Laut Überlegungen des Bundes sollen

in diesem Zusammenhang die Unis in Salzburg und Linz als Standorte „redimensioniert“

werden.

Eine Einschränkung des Bildungsangebotes für über 13.000 Studierende in Salzburg wird

befürchtet, ebenso wie negative wirtschaftliche Folgen für die rund 1100 Beschäftigten. Eine

derartige Einschränkung bzw. Redimensionierung des Universitätsstandortes Salzburg ist aus

Salzburger Sicht schlichtweg abzulehnen.

Dieses Hinauszögern überfälliger Entscheidungen läßt nur darauf schließen, dass Ihnen als

zuständiger Bundesministerin die Bildungs - und Forschungssituation an österreichischen

Universitäten nicht in ausreichendem Maße wichtig ist.

 

Die unterzeichnenden Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Bildung,

Wissenschaft und Kultur nachstehende Anfrage:

 

1.    Aus welchem Grund wird von Seiten des Bundes immer noch mit der

       Finanzierungszusage gewartet?

 

2.    Haben von Ihrer Seite aus seit der Besprechung am 29.8.2000 Gespräche mit

       Finanzminister Dr. Grasser zwecks Finanzierung stattgefunden?

 

3.    Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

4.    Wenn nein, aus welchem Grund nicht und wann werden Sie dies nachholen?

 

5.    Haben seit der Besprechung am 29.8.2000 Gespräche von Ihrer Seite aus mit

       Bundesminister Dr. Bartenstein zwecks Ausfertigung der Optionsverträge

       stattgefunden?

 

6.    Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

7.    Wenn nein, aus welchem Grund nicht und wann werden Sie dies nachholen?

 

8.    Welche sonstigen Aktivitäten haben Sie bisher zwecks Realisierung des Projektes

       ,,Unipark“ gesetzt?

 

9.     Welche Initiativen haben Sie geplant, damit es zur raschen Umsetzung des von Ihnen

        als prioritär eingestuften Projektes kommt?

 

10. Welchen Zeitplan haben Sie dafür vorgesehen?

 

11. Haben Sie Informationen über eine Redimensionierung des Projektes Unipark Nonntal?

 

12. Wenn ja, in welcher Form soll das Projekt Unipark Nonntal redimensioniert werden?

 

13. Wenn nein, wann werden Sie diese einholen?

 

14. Wie stehen Sie als zuständige Ministerin zu einer Redimensionierung und der Folgen

      für den Universitätsstandort Salzburg?

 

15. Halten Sie es für Ihr Ressort tragbar, daß Studenten in Hörsälen in teilweise

      gesundheitsgefährdendem Zustand (z.B. hereindringender Regen, Abdeckplatten fallen

      von der Decke) weiterhin unterrichtet werden und dafür in Zukunft auch noch

      Studiengebühren zahlen müssen?

 

16. Können Sie sich die Zusage von Mitteln aus Ihrem Ressort vorstellen um Zustände

      dieser Art so schnell wie möglich zu beseitigen?

17. Wenn nicht, welche Vorschläge haben Sie zur schnellsten Beseitigung dieser Zustände?

 

18. Können Sie sich die Zusage von Mitteln aus Ihrem Ressort vorstellen um die

      Umsetzung der „Grossen Lösung“ so schnell wie möglich einzuleiten?

 

19. Falls es zu keiner Realisierung des Projektes ,‚Unipark“ in absehbarer Zeit kommt, wie

       sieht Ihre Alternative als zuständige Ressortministerin für die Zukunft der

       geisteswissenschaftlichen Fakultät in Salzburg aus?

 

20. Was sind die inhaltlichen Ziele der von Ihnen eingerichteten Arbeitsgruppe

      ,,Standortbereinigung und Schwerpunktbildung“?

 

21. Inwiefern wird in der von Ihnen eingerichteten Arbeitsgruppe ‚,Standortbereinigung und

       Schwerpunktbildung“ über den Universitätsstandort Salzburg beraten?

 

22. Ist eine Redimensionierung des Universitätsstandortes Salzburg zu befürchten?

 

23. Wenn nicht, wird von Ihnen eine Einschränkung des Bildungsangebotes in Salzburg

      angedacht bzw. angestrebt?