2008/J XXI.GP

Eingelangt am:01.03.2001

 

Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und Genossen

an den Bundesniinister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend des Projektes ,,Uniparks Nonntal“

 

In den 60er Jahren wurden in Salzburg Nonntal provisorische Gebäude zur zeitweiligen

Unterbringung einiger Institute der geisteswissenschaftlichen Fakultät errichtet. Vorgesehene

Nutzzeit der Anlage war damals 10 Jahre. 2001 sind diese Gebäude immer noch von den

sprachwissenschaftlichen Instituten in Nutzung, Verfallsspuren wie massiv eindringender

Regen bei Schlechtwetter oder sogar während Lehrveranstaltungen herabfallende

Deckenplatten sind nur die äußeren Zeichen der Baufälligkeit und die Spitze des Eisbergs.

Das Ablaufdatum dieser Gebäude ist aus baulicher Sicht also längst überschritten, ein Neubau

der Geisteswissenschaftlichen Fakultät nicht länger aufzuschieben.

 

Zusammen mit den angrenzenden Sportstätten, dem Kulturgelände Nonntal sowie der

Hypob ank wurde nun ein Ges amtproj ekt entwickelt, welches städtebaulich auf die

Bedürthisse der betroffenen Stadtteile eingeht. Aus dem Protokoll der Besprechung vom 28.

August 2000 im Bundeskanzieramt mit Vertretern von Stadt und Land Salzburg geht hervor,

daß Sie zusammen mit BM Elisabeth Gehrer feststellten, dass der Neubau der

Geisteswissenschaftlichen Fakultät im Zuge dieser „Großen Lösung“ von allen vier

diskutierten Lösungsansätzen die städtebaulich als auch ökonomisch beste Alternative

darstellt und deshalb von Ihnen sowie BM Elisabeth Gehrer positiv beurteilt wird. Aus Sicht

des Ressorts für Bildung, Wissenschaft und Kultur wurde die Priorität des Projektes

festgestellt. Aus dem Protokoll geht ebenfalls hervor, daß Sie die Ausarbeitung der

Optionsverträge übernahmen, welche bis Ende September vorliegen sollten.

 

Die Anliegen der Universität Salzburg bzw. der Geisteswissenschaftlichen Fakultät sind

Anliegen von Stadt und Land Salzburg. Es geht nicht an, dass der Ruf Salzburgs als

Universitätsstadt ebenso wie Lehrende und Studenten durch Dauerprovisorien belastet

werden. Die Stadt Salzburg hat mit dem Projekt Unipark Nonntal ein realistisches Konzept

vorgelegt, das auch städtebaulich von höchster Qualität ist. Einstimmige Beschlüsse sowohl

im Landtag als auch im Gemeinderat Salzburg bezeugen den einhelligen Willen der

politischen Vertreter.

 

Nach neuesten Informationen soll das Projekt Uni - Park redimensioniert werden. Inwieweit

hier bereits Vereinbarungen zwischen Bund und Land Salzburg vorliegen, ist öffentlich nicht

bekannt. Weiters soll von Bundesministerin Gehrer eine Arbeitsgruppe ,,Standortbereinigung

und Schwerpunktbildung“ eingerichtet worden sein. Dabei sollen die Universitätsstandorte

Österreichs bewertet und drei künftige Schwerpunkt - Universitäten bzw.

Universitätsschwerpunkte/ - standorte bestimmt werden. Laut Überlegungen des Bundes sollen

in diesem Zusammenhang die Unis in Salzburg und Linz als Standorte „redimensioniert“

werden.

Eine Einschränkung des Bildungsangebotes für über 13.000 Studierende in Salzburg wird

befürchtet, ebenso wie negative wirtschaftliche Folgen für die rund 1100 Beschäftigten. Eine

derartige Einschränkung bzw. Redimensionierung des Universitätsstandortes Salzburg ist aus

Salzburger Sicht schlichtweg abzulehnen.

Die unterzeichnenden Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Wirtschaft und

Arbeit nachstehende Anfrage:

 

1. Sind die Optionsverträge bereits fertiggestellt?

 

2. Wenn ja, wo befinden sich diese im Moment?

 

3. Wenn nein, aus welchem Grund liegt diese Verzögerung vor und wann werden die

     Optionsverträge ausgearbeitet sein?

 

4. Was beinhalten die Optionsverträge?

 

5. Haben von Ihrer Seite aus seit der Besprechung am 19. 8.2000 Gespräche mit

    Finanzminister Dr. Grasser zwecks Finanzierung stattgefunden?

 

6. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

7. Wenn nein, aus welchem Grund nicht und wann werden Sie dies nachholen?

 

8. Haben seit der Besprechung am 19. 8.2000 Gespräche von Ihrer Seite aus mit der BM

    Elisabeth Gehrer dieses Projekt betreffend stattgefunden?

 

9. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

10. Wenn nein, aus welchem Grund nicht und wann werden Sie dies nachholen?

 

11. Welche sonstigen Aktivitäten haben Sie bisher zwecks Realisierung des Projektes

       ,,Unipark“ gesetzt?

 

12. Welche Initiativen haben Sie geplant, damit es zur raschen Umsetzung des von Ihnen

       positiv beurteilten Projektes kommt?

 

13. Welchen Zeitplan haben Sie dafür vorgesehen?

 

14. Können Sie sich die Zusage von Mitteln aus Ihrem Ressort vorstellen um die

      Umsetzung der „Grossen Lösung“ so schnell wie möglich einzuleiten?

 

15. Wenn ja, in welcher Höhe?

 

16. Wenn nein, warum nicht?

 

17. Wie stehen Sie zu einer möglichen Redimensionierung des Projektes?

 

18. Haben Sie sich gegenüber Finanzminister Grasser gegen eine Redimensionierung des

      Projektes ausgesprochen?

 

19. Wenn nein, aus welchen Gründen nicht?

 

20. Wann werden Sie dies nachholen?

21. Wie stehen Sie zum Uni standort Salzburg?

 

22. Welche Informationen haben Sie über die Arbeitsgruppe ,,Standortbereinigung und

      Schwerpunktbildung“, welche von Bundesministerin Gehrer eingerichtet wurde?

 

23. Was werden Sie unternehmen, um den Universitätsstandort Salzburg in vollem Umfang

      zu erhalten?