2012/J XXI.GP
Eingelangt am: 01 03 2001
der Abgeordneten Mag. Muttonen und GenossInnen
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend Männerabteilung und Knabenarbeit
Die männliche Dominierung der Gesellschaft manifestiert sich unter
anderem nach wie vor im Rollenverständnis der Geschlechter
zueinander, in nach wie vor bestehenden Einkommensunterschieden
zwischen Frauen und Männern, in der mangelnden Vertretung von
Frauen in Spitzenpositionen und in der mangelnden Präsenz der Männer
bei Hausarbeit und Kindererziehung.
Die Aufarbeitung von Problemen der männlichen Sozialisation und die
geschlechtssensible Kinder - und Jugendarbeit mit und für Burschen muss
daher eine der Hauptaufgaben der geplanten Männerabteilung im
Ministerium für soziale Sicherheit darstellen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister
für soziale Sicherheit und Generationen nachstehende
Anfrage:
1. Wird die geschlechtssensible und geschlechterreflektierte Kinder - und
Jugendarbeit mit und für Buben einen Schwerpunkt der Arbeit der
künftigen Männerabteilung Ihres Ressorts bilden?
2. Welche aktuellen relevanten österreichischen und internationalen
Studien gibt es zur Bubenarbeit und zur geschlechtssensiblen Kinder-
und Jugendarbeit mit und für Burschen ?
3. Welche Initiativen werden Sie setzen, um die durch die Rollennormen
entstehenden Auffälligkeiten vieler männlicher Jugendlicher in ihrer
Sozialisation - wie Gewalt, Dominanz, Frauenfeindlichkeit,
mangelndes Sozialverhalten und Sozialprobleme - entgegenzuwirken
und den männlichen
Jugendlichen zu ermöglichen, auch ihre
„weichen“ Seiten zeigen zu können?
4. Wird die neue Männerabteilung Ihres Ressorts eine Vernetzung
bereits bestehender Initiativen zur Bubenarbeit durchführen und als
Koordinationsstelle und wichtiger Impulsgeber für neue Initiativen
fungieren?
5. Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um den heranwachsenden
Männern verstärkt Verständnis für die Position der Frauen in unserer
Gesellschaft näherzubringen ?
6. Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um das Thema „Männer und
Gewalt“ bzw. „Gewalt gegen Frauen“ stärker zu enttabuisieren und
einer Aufarbeitung zuzuführen ?
7. Sind Projekte zu den Themen „Rollenbilder - Veränderungen der
Männerbilder“ - und „Anerkennung neuer „Frauenbilder“ geplant und
wenn ja, welche?
8. Wie viel Geld wird künftig zur Förderung unkonventioneller Männer -
und Bubenprojekte zur Verfügung stehen?
9. Können Sie eine finanzielle Konkurrenzierung der Mädchen - und
Frauenprojekte und der künftigen Männer - und Bubenprojekte Ihres
Ressorts ausschließen ?