2041/J XXI.GP

Eingelangt am: 2. 3. 2001

 

                                                               ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Mag. Ulli Sima und Genossinnen

an den Bundesminister für Soziale Sicherheit und Generationen

betreffend Gesundheitszustand der heimischen Schweine und Qualität des Schweinefleisches

 

 

Laut einem Artikel im profil vom 5. Februar 2001 belegen Untersuchungen, dass bis zu 80

Prozent des österreichischen Schweinefleisches von kranken Tieren stammt. Die Fakten

liegen schon seit Jahren auf dem Tisch. So wurden 1997 nach einer Untersuchung der II.

Medizinischen Universitätsklinik der Wiener Uni für Veterinärmedizin zum Thema

Gesundheitszustand von Schlachttieren 6250 geschlachtete Schweine aus 96

landwirtschaftlichen Betrieben analysiert. Bei 83,3 % der Schweine wurden damals

entzündliche Lungenveränderungen diagnostiziert, bei 45,7 % Spulwürmer, bei 26,3 %

Brustfellentzündungen und bei 16,8 % Lebererkrankungen. Laut Aussagen des

Oberveterinärrat Dr. Franz Mayer wurden die zuständigen Behörden schon vor Jahren über

derartige Misstände informiert. „Dieser hohe Beanstandungssatz ist jedenfalls kein Einzelfall,

sondern seit vielen Jahren ein Dauerzustand mit ständig steigender Tendenz“, so Tierarzt

Mayer im genannten „profil“ über das Ausmass krankhaft veränderter Schweineorgane in der

landwirtschaftlichen Praxis in Österreich.

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land - und

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende

 

 

                                                               Anfrage:

 

 

1)   Wussten Sie von dem dramatischen Gesundheitszustand der heimischen Schweine?

 

2)   Wenn ja, wie haben Sie reagiert?

 

3)   Wenn nein, warum ist die oben erwähnte Information nicht bis zu Ihnen

      vorgedrungen?

 

4)   Haben Sie nach Bekanntwerden dieser Misstände von 1997 entsprechende

      Untersuchungen angeordnet?

 

5)   Halten Sie die oben genannten Zahlen nicht für ein Alarmsignal?

 

6)   Können Sie ausschließen, dass Organe bzw. Fleisch von derart erkrankten Tieren in

       Nahrungskette gelangt ist?

 

7)   Wenn ja, wie können Sie das ausschließen?

 

8)   Wieviele Schweine - Fleisch - Analysen wurden zwischen 1997 und 2000

      vorgenommen? (bitte pro Jahr aufschlüsseln)

9)   Zu welchem Ergebnis kamen die Kontrolleure?

 

10) Welche Krankheiten wurden bei den Schweinen diagnostiziert?

 

11) Wieviel Prozent der heimischen Schweine war tatsächlich für den Genuss tauglich?

 

12) Wieviel Prozent müssen aus gesundheitlichen Gründen entsorgt werden?

 

13) Welche Massnahmen haben Sie zur Qualitätssicherung des heimischen

      Schweinefleisches unternommen?

 

14) Sind diese Ihrer Ansicht nach ausreichend?