2056/J XXI.GP
Eingelangt am: 2. 3. 2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Brix
und Genossen
an die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Aufträge und Subventionen an das Bildungswerk der Industrie österreichischer
Industrieller und das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw)
Aus der Beantwortung einer Anfrage des Abgeordneten Öllinger, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie betreffend
Mitarbeiterinnen im Ministerbüro ergibt sich, dass drei MitarbeiterInnen des Ministerbüros
aufgrund von Arbeitsleihverträgen mit dem Bildungswerk der Industrie beschäftigt sind. Das
Bildungswerk der Industrie ist als Verein seit dem Jahre 1966 im Vereinsregister der
Bundespolizeidirektion Wien eingetragen. Einer entsprechenden KSV - Auskunft ist zu
entnehmen, dass eine enge Zusammenarbeit mit der österreichischen Industriellen -
vereinigung, deren Verwaltung sich an gleicher Anschrift befindet, besteht.
Ein ähnlich organisierter Verein ist das Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw),
wobei festzuhalten ist, dass die Industriellenvereinigung auch Mitglied dieses Vereines ist.
Hinsichtlich der Finanzierung dieses ähnlich dem Bildungswerk der Industrie strukturierten
Vereines wurde von Seiten des Geschäftsführers des ibw, Dr. Johann Steinringer, im Zuge
seiner Zeugenaussage vor dem Untersuchungsausschuss „Vergabepraxis“ am 14.2.2001 auf
die Frage, ob es auch andere Förderungsquellen für das ibw als die Industriellenvereinigung
und die Wirtschaftskammer gäbe, festgehalten: „Ja, das ist das Wirtschaftsministerium, aber
die Förderung erfolgt hier nach jeweiligen Verhandlungen für ganz bestimmte Leistungen, die
aber nicht als Projekt definierbar sind. Es handelt sich da z.B. um Unterstützung bei der
Vorbereitung der entsprechenden Pressearbeit“.
Es besteht daher die Vermutung, dass seitens des Wirtschaftsministeriums an dieses Institut
eine Grundsubvention ohne Projektbindung bezahlt wird.
Aufgrund der Organisationsparallele zwischen dem Bildungswerk der Industrie
österreichischer Industrieller und dem
Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw)
sowie dem Umstand, dass durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und
Technologie drei Arbeitsleihverträge mit dem Bildungswerk der Industrie österreichischer
Industrieller abgeschlossen wurden, stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
Anfrage:
1. Wurden ab dem Jahre 1995 Förderungen an das Bildungswerk der Industrie durch Ihr
Ministerium vergeben und wenn ja, wie hoch war das Fördervolumen an das
Bildungswerk der Industrie, gereiht nach Budgetjahren?
2. Welche Projekte des Bildungswerkes der Industrie, gereiht nach Budgetjahren,
wurden durch Ihr Ministerium gefördert?
3. Wurden ab dem Jahre 1995 Werkverträge mit dem Bildungswerk der Industrie
abgeschlossen und wenn ja, wie hoch war das Auftragsvolumen dieser Vergaben,
gereiht nach Budgetjahren?
4. Welche Aufträge beinhalteten diese Vergaben an das Bildungswerk der Industrie,
gereiht nach Budgetjahren?
5. Auf welchen Vergabeverfahren basierten jeweils die entsprechenden
Vergabeentscheidungen?
6. Wurden ab dem Jahre 1995 durch Ihr Ministerium Förderungen an das Institut für
Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) vergeben und wenn ja, wie hoch war das
Förderungsvolumen an das ibw, gereiht nach Budgetjahren?
7. Welche Projekte des ibw, gereiht nach Budgetjahren, wurden durch Ihr Ministerium
gefördert?
8. Wurden ab dem Jahre 1995 Werkverträge an das Institut für Bildungsforschung der
Wirtschaft (ibw) vergeben und wenn ja, wie hoch war das Auftragsvolumen an das
ibw, gereiht nach Budgetjahren?
Unter einem wird ersucht, diese Anfrage im Hinblick auf den Fortgang der Erhebungen des
Untersuchungsausschusses „Vergabepraxis“ möglichst kurzfristig zu beantworten.