206/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Parnigoni

und Genossen

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

betreffend Vertragschaos um Geschäftsführung der Österreich - Werbung

 

Seit Monaten beschäftigt das Thema Österreich Werbung (ÖW) die Medien.

Insbesondere wird die Bestellung des neuen Geschäftsführers Franz Josef Macho

diskutiert und kritisiert. So wird im Kurier vom 14.12.1999 ein offener Brief an

Bundeskanzler Viktor Klima von Peter Hrabac, Präsident des österreichischen

Reisebüro - und Reiseveranstalterverbandes (ÖRV) zitiert:

„Die Unterschrift Farnleitners als ÖW - Präsident unter dem Vertrag von Franz Josef

Macho, seit Oktober 1999 zweiter Geschäftsführer der ÖW‘ nennt Hrabac „schlicht

und einfach fragwürdig“... Und weiter: "Der Schaden, der durch diese

Handlungsweise der Österreich Werbung und damit der österreichischen

Fremdenverkehrswirtschaft entsteht, ist unabsehbar.“

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für

wirtschaftliche Angelegenheiten nachstehende

 

Anfrage:

 

 

1. Wurde, wie in den Medien berichtet, dem neuen Geschäftsführer von Ihnen

    eine Pension nach 10 Jahren in Höhe bis zu 70 % seines Monatsbezuges

    und gleichzeitig eine Abfertigung zugesagt?

 

2. Stimmt es, daß dabei 7 Jahre Vordienstzeiten angerechnet wurden, das

    heißt, daß der Pensionsanspruch bereits vor Ende der ersten

    Funktionsperiode eintritt?

3.  Stimmt es, daß schon jetzt eine Erhöhung des Gehaltes für den Fall einer

     Verlängerung vereinbart wurde?

 

4.  Stimmt es, daß Franz Josef Macho ein Monatsbezug von 180.000 Schilling

     statt 140.000 Schilling angeboten wurde, falls er auf die vereinbarte

     Pensionsregelung verzichtet?

 

5. Wann haben Sie den Vertrag von Franz Josef Macho unterschrieben?

 

6. Wann haben Sie das Präsidium von dem von Ihnen unterschriebenen Vertrag

    informiert?

 

7.  Entspricht Ihrer Meinung nach der Abschluß des Vertrages mit Franz Josef

     Macho den Intentionen des Stellenbesetzungsgesetzes bzw. der

     Vertragsschablonenverordnung der Bundesregierung?

 

8. Wer hat die Kosten des Gutachtens vom Vizepräsidenten des Verfassungs -

     gerichshofes Karl Korinek getragen?

 

9. Wie beurteilen Sie die Frage der persönlichen Haftung der Mitglieder des

     Präsidiums im Falle der Zustimmung des Präsidiums zum Macho - Vertrag?

 

10. Nachdem die Länder mehrheitlich gegen den Dienstvertrag für Franz Josef

      Macho stimmten, sollen sie laut Salzburger Nachrichten vom 10.12.1999

      angekündigt haben, mit den Tourismuslandesräten eine politische Lösung

      aushandeln zu wollen. Wie soll diese politische Lösung aussehen?

 

11. In welcher Höhe wird die Österreich Werbung durch den von Ihnen

      zugesagten Vertrag von Franz Josef Macho belastet?