2093/J XXI.GP

Eingelangt am:08.03.2001

 

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Pirklhuber, Glawischnig, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Verhinderung der Aussaat von gentechnisch manipuliertem Saatgut

 

Im Vorjahr wurde bei einer Kontrolle auf einem Feld in Oberösterreich die Sorte

Hyola 401 Hybrid entdeckt, in dem das gentechnisch veränderte Konstrukt ,,RT73"

enthalten war. Laut Angaben Ihres Ressorts wurde eine gentechnische

Kontamination auf einem Teil der angebauten Fläche sowie in nicht mehr zum Anbau

gelangten Restsaatgut festgestellt. Es ist daher notwendig, dass sämtliches in

Österreich für die Anbausaison 2001 und 2001/2002 verwendetes Ausgangssaatgut

auf gentechnische Verunreinigungen untersucht wird.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1.   Was haben Sie bisher unternommen bzw. was werden Sie unternehmen, damit in

      Österreich die Inverkehrbringung und Aussaat von gentechnisch verändertem

      Saatgut verhindert wird?

 

2.   Welche konkreten Massnahmen haben Sie hinsichtlich der Anbausaison 2001

       und 2001/2002 gesetzt?

 

3.   In welcher Form und mit welchen Untersuchungsmethoden wird in Österreich die

      Kontamination von Saatgut mit GVO untersucht? Gibt es ein diesbezügliches

      Konzept? Wenn ja, welches?

 

4.   Wie wird im Rahmen der Anerkennungs -, Zulassungsverfahren und der

       Inverkehrbringung zur Auffindung von GVO - Verunreinigungen bei Saatgut

       vorgegangen?

 

5.   Wieviele stichprobenartigen Untersuchungen des in Verkehr gebrachten Saatguts

      auf GVO gab es bisher im Rahmen der amtlichen Saatgutverkehrskontrolle und

      was war das Ergebnis?

 

6.   Welches Saatgut wird auf gentechnische Verunreinigungen untersucht?

 

7.   Wie werden potentielle Verunreinigungen vermieden?

 

8.   Werden in Österreich alle Chargen des Vermehrungssaatgutes auf GVO

      getestet? Wenn ja, wieviele Untersuchungen gab es und welche Ergebnisse

      liegen vor?

9.     Nach welchen Kriterien wird das zertifizierte Saatgut auf GVO getestet? Wieviele

        Chargen wurden getestet, wieviele Tests gab es insgesamt und was ist das

        Ergebnis der Untersuchungen?

 

10.   Wieviel Saatgut wird aus Drittländern importiert? Aus welchen Ländern kommt

         dieses Saatgut und um welche Sorten handelt es sich?

 

11.   Bei der Einfuhr von Saatgut benötigt der Importeur eine von der

         Saatgutanerkennungsbehörde ausgestellte Einfuhranzeige, in welcher er

         bestätigt, dass das Saatgut von einer nicht gentechnisch veränderten Sorte

         stammt. Wie wird der Wahrheitsgehalt dieser Angaben überprüft, welche

         Methoden werden angewendet und wieviele Untersuchungen gab es im letzten

         Jahr? Was war das Ergebnis dieser Untersuchungen?

 

12.   Derzeit wird die Bekanntgabe der Herstellerfirmen, deren Produkte entgegen

        ihren Angaben auf dem Etikett GVO enthalten, aus datenrechtlichen Gründen

        verweigert. Welche rechtlichen Schritte werden sie unternehmen, damit die

        Herstellerfirmen bekannt gegeben werden?

 

13.   Halten Sie den Strafrahmen gemäß § 71 Abs. 1 Z 1 lt. a Saatgutgesetz in Höhe

        von 200.000 ATS für große Herstellerfirmen, die bestätigen, dass es sich um

        nicht gentechnisch verändertes Saatgut handelt, obwohl GVO nachgewiesen

        werden können, für ausreichend? Wenn ja, mit welcher Begründung, wenn nein,

        was werden Sie unternehmen, damit der Strafrahmen erhöht wird?

 

14.   Bekanntlich wurde die Raps - Sorte ,,Hyola 401“, die letztes Jahr auf einem Feld in

        Oberösterreich entdeckt worden war, aus Deutschland bezogen. Was werden Sie

        unternehmen, damit auch die Verbringung von Saatgut aus EU - Mitgliedstaaten

        nach Österreich erfasst wird und in welchem Ausmass finden diesbezügliche

        Untersuchungen auf Verunreinigungen statt? Wie ist das Ergebnis bisheriger

        Untersuchungen?

 

15.  Gibt es regelmäßige Veröffentlichungen über die gesamten

       Untersuchungsergebnisse von Saatgut auf GVO in Österreich? Wenn ja, wo sind

       sie publiziert, wenn nein, warum nicht?

 

16.  Welche Konzepte gibt es in der EU hinsichtlich der Vermeidung der

        Verunreinigung von Saatgut mit GVO?

 

17.   Die EU evaluiert die Schwellenwerte für Verunreinigungen mit GVO bei Saatgut -

        gibt es schon einen diesbezüglich festgelegten Schwellenwert, wenn nein, wie ist

        der Diskussionsstand und welche Position vertreten Sie im Rahmen der EU -

        Gremien?

 

18.   Was unternehmen Sie, damit die Saatguthersteller die erforderlichen

         Informationen zum Nachweis gentechnischer Veränderungen (Primer,

         Beschreibung der Sequenzen sowie Methoden zum Nachweis) bekanntgeben

         und welche diesbezüglichen Initiativen seitens Österreich und EU - weit gibt es?