2094/J XXI.GP

Eingelangt am:08.03.2001

 

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Pirklhuber, Glawischnig, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Untersuchungen von Futtermitteln auf gentechnisch veränderte

Bestandteile

 

Anlässlich des Verbotes der Verfütterung von Tiermehl kommt es zu einem größeren

Ausmass von Eiweißfuttermittelimporten aus Übersee. Hauptsächlich handelt es sich

um Sojabohnen / - schrot aus Nord - und Süd - Amerika. Diese Importe nach

Österreich betragen jährlich eine Menge von etwa 500.000 t. Nach unseren

Informationen ist ein sehr hoher Anteil von diesen Futtermitteln mit gentechnisch

veränderten Organismen (GVO) kontaminiert.

 

Bis 1998 gab es in Österreich keinerlei Untersuchungen von GVO in Futtermitteln,

obwohl seit 1996 gentechnisch verändertes Soja in die EU und nach Österreich

importiert wird. Der größte Anteil des Soja fließt in den Futtermittel - Bereich.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1.   Mit welchen Steigerungen an Eiweissfuttermittelimporten ist angesichts der

      Verfütterungsverbotes von Tiermehl zu rechnen?

 

2.   Wieviele Untersuchungen auf gentechnisch veränderte Bestandteile in

      Futtermitteln wurden bisher insgesamt in Österreich durchgeführt und halten Sie

      das Ausmaß der bisherigen Untersuchungen für ausreichend?

 

3.   Nach welchen gentechnisch veränderten Rohstoffen (Soja, Mais, Raps etc.)

      wurde untersucht und wieviele und welche Proben enthielten gentechnisch

      veränderte Bestandteile?

 

4.   Welche Konsequenzen ziehen Sie aus den größtenteils positiven

      Untersuchungsergebnissen?

 

5.   Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um gentechnisch veränderte Bestandteile in

      Futtermitteln von den österreichischen Betrieben fernzuhalten?

 

6.   Wie stellen Sie sicher, dass Bio - Bauern, die sich der gentechnikfreien Produktion

       verschrieben haben, die Möglichkeit haben, zu garantiert gentechnikfreien

       Futtermitteln zu kommen?

7.     Gibt es eine Gesamtkonzeption für die Überprüfung von Futtermitteln auf GVO?

         Wenn ja, wie sieht diese aus?

 

8.     Laut Beantwortung einer Anfrage der Grünen in der Fragestunde am 1. Februar

        2001 wurden im Jahre 1999 27 Futtermittelproben und im Jahre 2000 35

        Futtermittelproben mittels PCR auf GVO untersucht. Was war das Ergebnis

        dieser Untersuchungen? Bei wievielen Proben konnten GVO nachgewiesen

        werden? Und weiche Konsequenzen haben Sie daraus gezogen?

 

9.     Inwiefern halten Sie die Anzahl der durchgeführten Proben für ausreichend?

 

10.   Mit welchen Methoden werden die Futtermittel auf GVO untersucht?

 

11.   In welchen Institutionen werden diese GVO - Tests durchgeführt? Wieviele

        personelle Ressourcen stehen dafür zur Verfügung?

 

12.   Wo werden die Ergebnisse veröffentlicht? Falls es keine regelmäßigen

        Veröffentlichungen gibt, werden Sie das veranlassen? Wenn nein, warum nicht?

 

13.  Welche Massnahmen werden EU - weit ergriffen, um den Import von gentechnisch

        veränderten Futtermitteln zu unterbinden und um den Eigenbedarf an

        Eiweissfuttermitteln zu decken?

 

14.   Wann ist die schon lange angekündigte EU - Novel - Feed - Verordnung zu erwarten

        und was unternehmen Sie, damit es endlich zu EU - weiten

        Kennzeichnungsvorschriften für Futtermittel kommt?