2120/J XXI.GP
Eingelangt am: 2001.03.15
des Abgeordneten Mag. Johann Maler
und Genossen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft
betreffend „Verdacht auf Tierquälerei bei Schweinemastbetrieb“
Der Bezirkshauptmann von Braunau berichtete Ende Februar 2001 von furchtbaren
und skandalösen Zuständen im größten oberösterreichischen Schweinemastbetrieb.
Insgesamt sind in den Stallungen 4000 Schweine untergebracht. Ins Rollen brachte
diesen Fall wiederum eine private Tierschutzorganisation („Verein gegen
Tierfabriken“), die den Verdacht äußerte, dass in diesem Betrieb die Schweinepest
ausgebrochen sei. Daraufhin wurde eine Überprüfung dieses Betriebes angeordnet,
dabei wurden die Haltungsmängel festgestellt.
So mussten - nach einer Schwerpunktkontrolle - sogar Tiere getötet werden, damit
sie von ihrem Leid erlöst wurden da eine Gesundung der Tiere nicht mehr möglich
war. Wegen des Verdachts auf eine strafbare Handlung wurde auch eine Anzeige
wegen möglicher Tierquälerei beim Staatsanwalt eingebracht.
Gleichzeitig wurde nach Presseberichten bekannt, dass die Bezirkshauptmannschaft
Braunau gegen den Schweinemäster bereits ein Verfahren auf Tierhaltungsverbot
eingeleitet hat. Das Verfahren soll kurz vor dem Abschluss stehen.
Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land - und
Forstwirtschaft. Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende Anfrage:
1. Ist Ihnen der oben geschilderte Sachverhalt bekannt?
2. Wenn ja, welche Maßnahmen haben sie nach Bekannt werden dieses Skandals
ergriffen?
3. Besitzt der Betreiber dieses Mastbetriebes im Bezirk Braunau eine Genehmigung
für die Haltung von ca. 4000 Schweinen?
4. Wenn nein, über welche Größe seines Betriebes besitzt er eine Genehmigung?
5. Wann wurde zuletzt von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft die Einhaltung
dieser Genehmigung überprüft?
6. Wann wurde in den letzten drei Jahren dieser Betrieb durch den Amtstierarzt
überprüft (ersuche um Bekanntgabe der einzelnen Kontrollen)?
7. Wurden dabei Missstände aufgezeigt und welche Maßnahmen wurden
vorgeschrieben um diese zu beseitigen?
8. Wurde in den letzten drei Jahren Anzeige gegen den Betreiber aufgrund dieser
Kontrollen
erstattet? Wenn ja, wie viele und mit welchen Ergebnis?
9. Wie viele der geschlachteten Schweine wurden 1999 und 2000 aus diesem
Betrieb als untauglich (Fleischuntersuchungsgesetz) klassifiziert?
10. Falls dies vorgekommen war, mit welchen konkreten Konsequenzen war dies für
den Betreiber dieses Mastbetriebes verbunden?
11 . Wann wurde das in den Medien erwähnte Verfahren auf Tierhaltungsverbot
gegen diesen Schweinemäster durch die BH Braunau eingeleitet?
12. Welche konkreten Gründe lagen für die Einleitung dieses Verfahrens vor?
13. Wann ist mit dem Abschluss des Verfahrens zu rechnen?
14. Ist dieser Betrieb momentan geschlossen? Wenn nein, weshalb nicht?
15. Wenn ja, für wie lange?