2142/J XXI.GP

Eingelangt am: 19.3.2001

 

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Kostelka

und GenossInnen

an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen betreffend Büroleiterin Fabel -

Kainz

 

Die FP/VP - Bundesregierung hat in ihrem Regierungsprogramm ausgeführt, dass die

Verwaltung sparsamer gestaltet werde.

 

Die Gehaltsverhandlungen wurden von Seiten der Regierung in einem äußerst agressiven Ton

geführt und brachten für die öffentlich Bediensteten nicht einmal eine Inflationsabdeckung. Im

Gegenzug wurde die dienstrechtliche Situation der MitarbeiterInnen in den Ministerbüros in

einem unglaublichen Ausmaß verbessert. Diese beziehen nunmehr zum Teil höhere Gehälter

als Sektionsschefs.

 

In der Neue Kärntner Tageszeitung“ vom 14.3.2001 steht auf Seite: 7

 

Affäre, Kärnten, Der seltsame Zuverdienst einer „200.000 - Schilling-Frau“ Büroleiterin von

Frauen -  und Sozialminister Haupt gerät in Kärnten ins Zwielicht. Wohin kamen die

Subventionen für eine Klagenfurter Kindergruppe? Kindergärtnerinnen klagen an.

 

KLAGENFURT. Die UNO feiert heuer das Jahr der Ehrenämter, dankt jenen, die sich

unbelohnt in den Dienst einer guten Sache stellen. Auch die FPÖ sieht sich als Vereinigung

der Ehrenmänner - und natürlich Ehrenfrauen, sozusagen ein Club der Ehrbaren,

Vereinigung a la Robin Good.

 

Eine aus diesen Reihen, die jüngst erst als teuer bezahlte Büroleiterin von Frauen -  und

Sozialminister Haupt (Gehalt plus Überstunden ergeben bei ihr 200.000,- Schilling) ins

Gespräch kam, hat sich auch in Kärnten Ehrenamtliches geleistet. Mag. Ute Fabel - Kainz,

ehemals Sekretärin von Ex - Landeshauptmannstellvertreter Mathias Reichhold, ist auch

heute noch ehrenamtliche Obfrau einer Klagenfurter Kindergruppe.

 

Schwere Vorwürfe

Doch ihre ehemaligen Mitarbeiterinnen erheben nun schwere Vorwürfe gegen sie. Sie

haben sogar eine Sammelklage via Arbeiterkammer eingebracht, weil ihnen ein Teil vom

Lohn vorbehalten wird.

 

Fabel - Kainz aber soll für ihr Ehrenamt ordentlich bezahlt worden sein - auch noch, als sie

längst Mathias Reichholds Sekretärin war, wo sie im Dezember 1999 begann. Bis 30.4.2000

wurde sie aber noch - so nebenbei - als geringfügig Beschäftigte der Elterninitiative bei der

Kärntner Gebietskrankenkasse geführt.

Ein Zuverdienst?

Zahlte Reichhold so schlecht, dass sie etwas dazuverdienen musste?  - fragen sich heute jene,

die noch immer auf ihr Gehalt warten, obwohl sie seit Monaten nicht mehr in Diensten der

Kindergruppe stehen. Das Geld dafür wurde aber monatlich auf das Bankkonto des Vereins

überwiesen.

 

Die Kindergruppe wurde nämlich vom Land im Jahr 2000 mit 921.388 Schilling

subventioniert. Dazu kamen die Zahlungen der rund 35 Eltern, die ihre Kinder in die

Gruppe „Kid - Fit - Fun“ zur Betreuung gaben.

 

Die zahlten monatlich zwischen 1500 und 3000 Schilling, je nachdem, wie lange die Kinder

dort waren und ob sie im Kindergarten auch aßen.

 

Geld müsste also genug vorhanden gewesen sein, denn Ute Fabel - Kainz hatte beispielsweise

für das Jahr 2000 nur einen Bedarf von rund 904.000 Schilling angemeldet und dennoch

921.000 Schilling erhalten. Wofür gabs die „Belohnung“?

 

Deshalb ist es unverständlich, dass nicht nur der Lohn stets mit Wochen Verspätung

ausbezahlt wurde und einige Monate noch immer nicht abgerechnet sind.

 

Oma - Dienst half aus

Deshalb haben die ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Fachkräfte schlussendlich auch

zu arbeiten aufgehört. Fabel - Kainz aber wusste sich zu helfen und engagierte Leute vom

Oma - Dienst, die ohne Ausbildung die Kinder betreuten.

 

Auch liegen der neuen „KÄRNTNER TAGESZEITUNG“ Belege und Unterlagen vor, die

eindeutig beweisen, dass es unter der Obfrauenschaft Ute Fabels zu finanziellen

Absonderlichkeiten gekommen ist.

 

Wie wurde kontrolliert?

Mehrmals wurde der Landesverband der Kindergruppen darüber informiert, zweimal hat er

sogar kontrolliert - aber „nichts gefunden“.

Es soll auch nicht verschwiegen werden, dass der gleiche Landesverband vom Büro

Reichhold eine Aufstockung der bisherigen Subventionen von 1,4 Millionen auf 2,1

Millionen erhalten hat. Nur

ein Zufall?

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für soziale Sicherheit

und Generationen nachstehende

 

Anfrage:

 

1. Ist Ihre Büroleiterin Fabel - Kainz ehrenamtliche Obfrau einer Klagenfurter Kindergruppe?

2. Wenn nein, seit wann nicht mehr?

 

3. Wenn ja, wie hoch ist der Verdienst Ihrer Büroleiterin aus dieser Tätigkeit?

 

4. Wenn nein, wie hoch war der Verdienst Ihrer Büroleiterin aus dieser Tätigkeit?

 

5. Wie hoch war der Verdienst von Frau Fabel - Kainz seit dem sie ihren Dienst als Büroleiterin

     angetreten hat (Fixgehalt und Überstunden aufgeschlüsselt nach Monaten)?

 

6. Wie hoch sind die Belohnungen die Frau Fabel - Kainz als Büroleiterin seit ihrem

     Dienstantritt bekommen hat (aufgeschlüsselt nach Monaten)?

 

7. Wie hoch sind die zusätzlichen Einkommen von Frau Fabel - Kainz, die sie seit ihrem

     Dienstantritt bekommen hat (aufgeschlüsselt nach Monaten)?

 

8. Wußten Sie von der Sammelklage der MitarbeiterInnen dieser Klagenfurter Kindergruppe

     wegen vorenthaltenem Lohn, obwohl das Geld dem Verein (vom Land und von den Eltern)

     monatlich auf das Bankkonto überwiesen wurde?

 

9. Haben sie den Verein (die Gruppe „Kid - Fit - Fun“) Ihrer Büroleiterin auch mit

    Bundesmitteln gefördert?

 

10. Finden Sie es als zuständiger Minister in Ordnung, wenn Ihre Büroleiterin hoch qualitativ

       ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Fachkräften den Lohn vorenthält und die Kinder von

       Menschen ohne Ausbildung betreuen läßt?