2155/J XXI.GP
Eingelangt am: 20.03.2001
der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Statistik über Kinderbetreuungsplätze
Dem Vernehmen nach soll die jährlich vom Statistischen Zentralamt (Statistik Austria)
publizierte Studie betreffend die Ausstattung mit Kinderbetreuungsplätzen in sämtlichen
politischen Bezirken Österreichs ab dem Jahr 2002 nicht mehr erstellt werden, da die bislang
vom Bildungsministerium übernommene Finanzierung offenbar nicht mehr gewährt wird.
Die hervorragende Statistik gibt detailliert Auskunft über Zahl und Art der
Kinderbetreuungsplätze in ganz Österreich (Krippenplätze, Kindergartenplätze nach
verschiedenen Betreuungsarten aufgegliedert, Hortplätze) und stellt so eine wesentliche
Grundlage zur Beurteilung der ausreichenden Ausstattung mit Kinderbetreuungsplätzen dar,
die in weiterer Folge dazu genutzt werden kann, einzuschätzen, ob eine Vereinbarkeit von
Beruf und Familie für betreuende Eltern in Österreich gut möglich ist. Ohne diese Statistik
können sozialwissenschaftliche Arbeiten in diesem Bereich nicht mehr durchgeführt werden
bzw. verliert auch die Politik eine Handlungsgrundlage, um bedarfsgerecht die Schaffung
neuer Kinderbetreuungsplätze bzw. Qualitätsverbesserungen im Bestand anzuregen bzw.
umzusetzen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Ist es zutreffend, dass das Bildungsministerium bislang die Erstellung der sogenannten
,,Kindertagesheimstatistik“ finanziell getragen bzw. unterstützt hat?
Wenn ja, welche Beträge wurden in den letzten Jahren für diesen Zweck zur
Verfügung gestellt?
2. Ist es zutreffend, dass diese Finanzierung ab dem Jahr 2002 nicht mehr bereit gestellt
werden soll?
Wenn nein, welcher Betrag soll für das Jahr 2002 bereit gestellt werden?
Wenn ja, wie begründen sie dies? Gibt es Vereinbarungen darüber, dass ein anderes
Ministerium
die Kosten für diese Statistik übernehmen wird?
3. Halten sie persönlich eine derartige Statistik im Sinne wissenschaftlicher Forschungen
bzw. politischer Interventionen im Interesse einer besseren Vereinbarkeit von Beruf
und Familie für wünschenswert?
Wenn ja, was werden sie tun, um die Fortführung dieser Statistik sicherzustellen?
Wenn nein, wie begründen sie dies?
4. Werden sie im Rahmen des Ministerrates das Problem der Gefährdung dieser Statistik
thematisieren, um bei den anderen Mitgliedern der österreichischen Bundesregierung
das Problembewusstsein zu wecken bzw. gemeinsame Bemühungen in Richtung der
Erhaltung dieser Statistik ergreifen zu können?
Wenn ja, wann ist mit einer derartigen Intervention zu rechnen?
Wenn nein, wie begründen sie dies?