2195/J XXI.GP

Eingelangt am:27.03.2001

 

Anfrage

 

 

der Abgeordneten Manfred Lackner

und GenossInnen

an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen

betreffend der AK - Studie über die Preise von rezeptfreien Medikamenten

 

 

Eine Studie der Arbeiterkammer Oberösterreich hat den Beweis erbracht, dass rezeptfreie

Medikamente in Österreich teurer sind als in den anderen EU - Staaten. Im schwarz - blauen

Regierungsprogramm ist vorgesehen die Selbstmedikation zu verstärken, das heißt diese

hohen Kosten auf die kranken Menschen zu überwälzen.

Es ist erwiesen, dass die Preise für Medikamente in jenen Bereichen wo die

Sozialversicherung verhandelt viel niedriger sind und dadurch die Brieftaschen kranker

Menschen geschont werden. Die Senkung der Arzneimittelpreise ist unbedingt notwendig um

den Abgang der Krankenkassen zu reduzieren. Die Sozialversicherung hat bei den

Verhandlungen mit der Pharmaindustrie und der Apothekerkammer ausgezeichnete Arbeit

geleistet.

• Nun ist es an der Zeit, dass per Verordnung des Gesundheitsministers die

   Großhandelsspannen gesenkt werden, dadurch würde eine Milliarde S/Jahr eingespart

   werden.

 

• Der Direkteinkauf von Hausapotheken beim Großhandel würde weitere 150 Millionen

   S/Jahr Kostenreduktion bringen.

 

• Die Direktabgabe von Medikamenten an Patienten in Spitalsambulanzen brächten

   Einsparungen von 100 Millionen S/Jahr.

 

• Der Direkteinkauf von Medikamenten für chronisch Kranke durch die Sozialversicherung

   würde eine weitere Einsparung von rund 500 Millionen S/Jahr bringen.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende

 

 

Anfrage

 

 

1. Die Selbstmedikation stellt für die Patienten eine doppelte Gefahr dar, weil die Beratung

    über die richtige Anwendung durch den Arzt entfällt und hohe Kosten auf die kranken

    Menschen zukommen.

a) Wer wird die für kranke Menschen wichtigen Beratungsgespräche über Nebenwirkungen

    und richtige Dosierungen der Medikamente vornehmen?

b) Welche zusätzlichen Kosten werden den kranken Menschen durch die Selbstrnedikation

    entstehen?

c) Welche Folgekosten erwarten Sie im Gesundheitssystem durch die falsche Anwendungen

    von Medikamenten?

d) Wird die Bundesregierung trotz dieser AK - Studie verstärkt auf mehr Selbstmedikation

     setzen?

 

2. Wann wird die Verordnung zur Senkung der Großhandelsspannen erlassen?

 

3. Wann wird die Verordnung zur Senkung der Apothekenhandelsspannen erlassen?

 

4. Ab wann wird die Direktabgabe von Medikamenten an Spitalsambulanzen möglich sein?