2199/J XXI.GP

Eingelangt am: 27.03.2001

 

                                                               ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Gerhard Reheis

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend unterirdische Verkehrsachse Stuttgart - Brescia als Zukunftsvision der italienischen

Staatsstraßenverwaltung ANAS

 

 

Bei einer Tagung über „Projektierung und Sicherheit von Tunnels“, zu der Italiens Minister

für öffentliche Bauten, Mario Nesi, geladen hat, hat der Präsident der italienischen

Staatsstraßenverwaltung ANAS, Guiseppe D' Angiolino laut Pressemeldungen mitgeteilt,

dass die ANAS eine große Verkehrsachse durch die Alpen zwischen Stuttgart und Brescia als

derzeit größte realistische Zukunftsvision ansieht. Dabei wird an eine weitgehend unterirdisch

verlaufende fast geradlienige Verbindung zwischen Stuttgart, Ulm, Kempten, Brescia und

Mailand gedacht. Der ANAS schwebt vor, auf dieser Achse nebeneinander oder übereinander

sowohl eine Autobahn als auch eine Zugverbindung unterzubringen. Diese neue Transitachse

würde unter anderem auch im Raum Landeck über kurze Strecken ans Tageslicht treten.

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an die Bundesministerin

für Verkehr Innovation und Technologie nachstehende

 

 

                                                               ANFRAGE:

 

 

1. Ist dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie diese für die ANAS

    größte realistische Zukunftsvision bereits bekannt?

 

2. Hat es darüber schon Gespräche Ihres Ressorts mit der ANAS gegeben?

 

3. Wenn ja, wie ist der Stand dieser Gespräche?

 

4. Wie stehen Sie zu dieser Zukunftsvision?

 

5. Sehen Sie in dieser Zukunftsvision einen Widerspruch zum Verkehrsprotokoll der

    Alpenkonvention?

Artikel Dolomiten 19. März 200

 

 

VERKEHR / Vision

 

 

ANAS Will Achse Stuttgart - Brescia

 

 

Walter Weiss: "Im Obervinschgau käme Verbindung ans

Tageslicht" - Ortler - Durchstich

 

Venedig/Vinschgau (jl) - Nicht wenig überrascht war der Naturnser Bürgermeister Walter

Weiss, als er kürzlich bei einer Tagung in Venedig davon erfuhr, dass die ANAS mit einer

großen Verkehrsachse Stuttgart - Brescia liebäugelt.

 

Die Tagung zum Thema „Projektierung und Sicherheit von Tunnels“ hatte auf Einladung des

Ministers für öffentliche Bauten, Nerio Nesi, stattgefunden. ANAS -Präsident Giuseppe

D' Angiolino stellte laut Weiss auch die Zukunftsvision schlechthin der ANAS vor, nämlich eine

weitgehend unterirdisch verlaufende neue Verkehrsachse Nord - Süd, wobei an eine fast geradlinige

Verbindung zwischen Stuttgart, Ulm, Kempten, Brescia und Mailand gedacht wird.

Der ANAS schwebt vor, auf dieser Achse nebeneinander oder übereinander sowohl eine Autobahn

als auch eine Zugverbindung unterzubringen. Die Strecke würde laut Weiss größtenteils

unterirdisch verlaufen. Ans Tageslicht treten würde die Verbindung etwa im Raum Landeck (es

gab angeblich schon Gespräche) sowie im Obervinschgau. „D' Angiolino hat den Obervinschgau

ausdrücklich genannt“, sagte Weiss den „Dolomiten“. Er könne sich vorstellen, dass die

Verbindung etwa bei Mais ans Licht käme und dann wieder ins Ortlermassiv münde

(Ortlerdurchstich). Planungen gebe es noch keine, „die ANAS aber hat diese Verkehrsachse als

ihre derzeit größte realistische Zukunftsvision dargestellt“.