220/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten DI Schöggl, Dr. Graf, Dr. Grollitsch, Dr. Breitenfeld - Paphazy,

Schender

 

an den Bundesminister für wirtschaftliche Angelegenheiten

 

betreffend Technologiepolitik

 

 

Forschung und Entwicklung, der Ausbau der Technologie -  und Bildungsinfrastruktur,

müssen als wichtige Bestandteile der österreichischen Industrie -  und Standortpolitik

gesehen werden. In Österreich werden nur 1,56 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP)

für Forschung und Entwicklung aufgewendet, womit Österreich deutlich unter dem

EU -  und dem OECD - Durchschnitt liegt.

In verschiedenen Strategiepapieren der Bundesregierung jedoch (z. B. anläßlich der

Regierungsklausur von Bad Aussee) sowie des Wissenschaftsministeriums

Forschung und Technologie in Österreich, Wien 1998 ) wird die Erhöhung der

Forschungsquote auf 2, 5 % des BIPs festgeschrieben.

Die Forderungen reichen von Sonderprogrammen, dem Ausbau industrienaher

Forschungseinrichtungen, Internationalisierungsmaßnahmen, Aktivierung von

Risikokapital für High - Tech - Firmen, Entwicklung von innovativen Modellen der

Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Programmen zur Förderung des

Einsatzes von Wissenschaftern in der Wirtschaft etc.. Es entsteht für den forschungs -

und umsetzungswilligen Förderungswerber der Eindruck einer unübersehbaren und

einer unerschöpflichen ,,Förderungslandschaft“.

Sieben Ministerien betreiben Ressortforschung, dazu gibt es etwa 30

Förderinstrumentarien im Bundesbereich und über 100 Förderinstrumentarien in den

Ländern, was ein deutliches Bild über die oftmals kritisierte Zersplitterung der

österreichischen Technologie -  und Forschungspolitk zeigt.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für

wirtschaftliche Angelegenheiten folgende

 

Anfrage

 

1. Welche von Ihrem Ministerium angekündigten Forschungsprogamme wurden

     1999 realisiert?

     a) Wie ist der Zeithorizont dieser Programme?

     b) Ist die Finanzierung der Programme über die gesamte Laufzeit gesichert?

 

2. Wieviele Förderprogramme im Bundesbereich existieren derzeit und wie heißen

     sie?

3. Welche Überlegungen werden seitens Ihres Ministeriums angestellt, um den

     Zugang zu den Förderprogrammen für Föderungswerber einfacher zu gestalten?

 

4. Existiert ein Handbuch oder Wegweiser in welchem alle österreichischen

     Förderprogramme und Förderrichtlinien enthalten sind und wenn nein, gibt es

     Planungen den Förderungswerbern diesen unverzichtbaren Wegweiser zur

     Verfügung zu stellen?

 

5. Wieviele Föderungswerber haben an welchen EU - Forschungsprogrammen

     teilgenommen und wie hoch ist die EU - Fördersumme, gegliedert nach

     Programmen?

 

6. Wieviele und welche Programme, Projekte und Kofinanzierungen im Bereich

     Forschung und Entwicklung erfolgten im Jahre 1999 in Kooperation von Bund

     und Bundesländern?

 

7. Existieren in Ihrem Ressort Kostenabschätzungen über die Verwaltung der

     Förderprogramme und wenn nein, warum nicht?

 

8. Existieren in Ihrem Ressort Untersuchungen über den Aufwand der Antragsteller

     bis zur Genehmigung/Ablehnung des Projektes?

     a) Wenn ja, halten Sie den Aufwand für gerechtfertigt?

     b) Was werden Sie tun, um diesen Aufwand zu senken?

 

9. Inwieweit wird gewährleistet, daß der Förderungswerber möglichst effizient

     beraten und bei der Umsetzung seiner Projektideen unterstützt wird?

 

10. Wie hoch ist die Teilnahme an den Förderprogrammen, gegliedert nach

      Branchen und Unternehmensgröße?

 

11. Welche konkreten Maßnahmen werden Sie setzen, um jene Branchen und

       Unternehmen, die eine geringe Forschungsquote aufweisen, zur Forschung zu

       motivieren?