2204/J XXI.GP

Eingelangt am: 27.03.2001

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Petrovic, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen

 

 

betreffend Impfen; mögliche Erhöhung der Kindersterblichkeit durch WHO -

Impfkampagnen; Notwendigkeit einer sofortigen Überprüfung

 

Die Tageszeitung Kurier erwähnt in ihrer Ausgabe vom 23. Jänner 2001 auf Seite

29 eine aktuelle Untersuchung der Auswirkungen von Kinder - Impfkampagnen in

Entwicklungsländern auf die Sterblichkeit, publiziert in der Dezember - Ausgabe des

British - Medical - Journal (Autoren Peter Aaby und Henrik Jensen).

 

Die mittlerweile sehr genau auf ihre Seriosität überprüfte Studie kam zu

erstaunlichen Ergebnissen: „Während BCG - und Masern - Impfungen die

Sterblichkeitsrate fast halbierten, zeigten Diphterie, Tetanus, Keuchhusten und Polio

einen signifikanten Trend in die Gegenrichtung. Kinder, die dieses klassische Impf -

Quartett erhalten hatten, waren beim nächsten Kontrollbesuch mit fast doppelt so

hoher Wahrscheinlichkeit tot. Wurde auch noch berücksichtigt, dass die Impflinge im

Schnitt aus höheren gesellschaftlichen Schichten stammten und besser ernährt

waren als nicht geimpfte, stieg dieses Risiko sogar auf das Zweieinhalbfache.“

 

Gerade zu Mehrfach - und Kombinationsimpfungen bei Säuglingen und Kleinkindern

gibt es seit geraumer Zeit auch in den Industriestaaten sehr kritische Äußerungen

aus wissenschaftlich renommierten Kreisen. Die Kombinationsimpfungen seien eine

multiple Attacke auf das Immunsystem, könnten möglicherweise im Zusammenhang

mit der Zunahme von Autoimmunerkrankungen bzw. von Allergien stehen.

Im Falle einer negativen Nebenwirkung der Impfung sei die Kausalität hinsichtlich

der einzelnen Komponenten der Mehrfachimpfung nicht nachvollziehbar.

 

Ebenso gibt es seit geraumer Zeit die Forderung nach einer Evaluierung der

Massenimpfungen in Industrie - und Entwicklungsländern. Die auf detaillierten

statistischen Erhebungen beruhenden Publikationen von Dr. Buchwald kommen zu

den Schluss, dass etliche früher gefürchtete Infektionskrankheiten nicht durch die

Massenimpfungen, sondern vielmehr durch den verbesserten Ernährungs - und

Hygienezustand zurückgedrängt oder besiegt worden sind. Auch Buchwald nennt

statistische Belege für eine möglicherweise sogar kontraproduktive Wirkung der

Massenimpfungen, teilweise verläuft die Kurve der sinkenden Todesraten bedingt

durch Infektionskrankheiten nach Einführung der Massenimpfungen flacher als

vorher, was Buchwald auf Impfnebenwirkungen und Komplikationen zurückführt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1. Ist Ihnen die im Text genannte Studie bekannt, bzw. haben Sie dafür Sorge

    getragen, dass die zuständigen Gremien Ihres Hauses sich mit dieser Studie

    fundiert auseinandersetzen. Wenn ja, wann ist dies erfolgt? Wenn nein, warum

    nicht?

 

2. Ist die Nebenwirkungshäufigkeit bei Mehrfachimpfungen größer als bei der

    Summe der Einfachimpfungen? Auf welcher wissenschaftlicher Grundlage fußt

    Ihre Antwort?

    Bitte führen Sie die bei Mehrfachimpfungen aufgetretenen Nebenwirkungen

    gegliedert nach Bundesländern und Jahren für die letzten fünf Jahre auf.

 

3. Ist Ihnen bekannt, dass der von der Firma Immuno geförderte Arbeitskreis

    (Verein) „Gesundheit durch Forschung“ in seinen öffentlichen Auftritten in

    Österreich die angeblich so positive Wirkung von WHO - Impfkampagnen in den

    Entwicklungsländern als Argument für die Notwendigkeit einer hohen Impfdichte

    herangezogen hat? Da diese Personen teilweise auch wichtige Funktionen für

    das Gesundheitsministerium erfüllen, stellt sich die Frage auf welchen

    wissenschaftlichen Fundamenten Ihre Impf - Werbeaktionen gründeten. Sind

    Ihnen diese wissenschaftlichen Grundlagen bekannt?

 

4. Welche Schlüsse ziehen Sie aus der im Text erwähnten Studie

    a)        für Entwicklungsländer bzw. österreichische Unterstützung von WHO -

                Aktivitäten

    b)        und für Industriestaaten wie Österreich

 

Welche Haltung vertritt Österreich im Rahmen von WHO - Tagungen zum Thema

Massenimpfungen in Entwicklungsländern; wer formuliert diese Haltung? Wer

überprüft sie?

 

5. Werden Sie veranlassen, dass Österreich sich im Rahmen der WHO und anderer

    internationaler Gremien für weitergehende Überprüfungen der Risken und

    Chancen von Impfkampagnen

    einsetzen?

    Wenn ja, in welcher Form soll dies geschehen?

    Wenn nein, warum nicht?

 

6. Welche Aufwendungen werden in Österreich

a) seitens der SozialversicherungsträgerInnen

b) seitens der öffentlichen Hände auf Bundes -  und Landesebene

c) von pharmanahen Vereinen und Arbeitskreisen ausgegeben?

7. Wie hoch sind entsprechenden Ausgaben für die Erforschung allfälliger

     Nebenwirkungen bzw. für die Evaluierung der Wirksamkeit bzw. der möglichen

     Gefährlichkeit von Impfungen?

 

8. Werden Sie im Rahmen der Bundesregierung die Studie bzw. die Notwendigkeit

     einer weitergehenden Evaluierung von Impfungen zur Sprache bringen, um als

     federführend zuständiges Ressort allenfalls auch Informationen an die für

     Entwicklungshilfe zuständigen Stellen zu bringen?

 

9. Werden Sie veranlassen, dass zumindest per sofort eine Literatur - Recherche

    durch fachlich kompetente Stellen (z.B. ÖBIG) in Auftrag gegeben wird, um vor

    weiteren Primärstudien mögliche Gefahren und Risken, insbesondere bei

    Mehrfachimpfungen, soweit diese bekannt sind, auszuloten?

    Wenn nein, warum nicht?