2216/J XXI.GP

Eingelangt am: 27.03.2001

 

ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Brosz, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport

 

betreffend Ausländerbeschränkung im Amateurfußball

 

 

Laut den ÖFB - Richtlinien für den Amateurfußballbereich dürfen von

Amateurfußballvereinen max. 2 Spieler aus Nicht - EU - Staaten eingesetzt werden, wobei

Österreichern ausländische Spieler gleichgestellt sind, die schon vor dem 16. Lebensjahr

in Österreich gespielt haben. Außerdem dürfen am Spielbericht max. 5 Österreichern

gleichgestellte Spieler aufscheinen. Diese Regelung hat zur Folge, dass Spieler aus

Nicht - EU - Staaten, die im Jugendbereich einen Anteil bis zu 50 % (Wien) haben, beim

Übertritt in den Erwachsenenamateurbereich zu einem großen Teil plötzlich ihre

Spielberechtigung verlieren. Dies ist auch ein Grund, warum in Wien mittlerweile

eigene Ligen für Fußballer aus Nicht - EU - Ländern entstanden sind. Die Grünen haben

selbstverständlich keinerlei Problem mit solchen Ligen. Wir halten es nur für

inakzeptabel, wenn sie als Notmaßnahme gegründet werden müssen, weil viele

Fußballer vom österreichischen Amateurfußball auf Grund ihrer Herkunft

ausgeschlossen werden

 

Entgegen der öffentlichen Darstellung von Fußballfunktionären, steht diese

Beschränkung in keinerlei Zusammenhang mit der Förderung des „österreichischen"

Fußballnachwuchses. Hier geht es nicht darum, dass, wie gern argumentiert wird,

"Nachwuchsfußballern der Platz durch billige Legionäre verstellt wird", sondern um den

Ausschluss von in Österreich ansässigen Fußballern.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1. Wie beurteilen Sie diese ausgrenzenden und integrationshemmenden Maßnahmen im

    Amateurfußballbereich?

 

2. Wurden diesbezüglich bereits Gespräche seitens des Ministeriums mit den

    Fußballerverbänden geführt?

 

3. Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

 

4.  Wenn nein, werden Sie entsprechende Gespräche mit den Fußballerverbänden

     führen?

5. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Auszahlung von Fördermitteln an den ÖFB

    an die Abschaffung solcher diskriminierender Bestimmungen gebunden wird?