2251/J XXI.GP
Eingelangt am: 30.3.2001
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Pumberger, Dr. Povysil, Mag. Hartinger und Kollegen
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend Arzneimittel im Preisvergleich
Den Anfragestellern liegt eine Tabelle mit dem Titel: Arzneimittelpreise der
gängigsten Krankenkassenpräparate Österreich - Spanien vor. Es handelt sich dabei
um einen Vergleich der Krankenkassenpreise exkl. MWSt. und abzüglich
gesetzlicher Nachlässe.
Stand dieser Tabelle ist der November 2000. Während die Auftraggeber dieses
Preisvergleiches Österreich als Billigpreisland bezeichnen, weil in Spanien
Arzneimittel im Schnitt um 20 Prozent teurer sind, fielen den Anfragestellern in erster
Linie einige massive Ausreißer auf. Dies ist umso verwunderlicher, als es sich bei
diesen Arzneimitteln um besonders häufig verwendete Präperate handelt.
Dies nehmen die unterfertigten Abgeordneten zum Anlaß und richten an den Herrn
Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen nachstehende
Anfrage:
1. Parkemed/500 mg/6 Stk. - vorwiegend zur Behandlung von Schmerzen, Grippe,
Entzündungen, usw. - ist im direkten Preisvergleich in Spanien um 46,3 Prozent
billiger als in Österreich.
Berodual/1 Stk. - eingesetzt bei Asthma, bronchiale Erkrankungen und dgl. - ist im
direkten Preisvergleich in Spanien um 49,7 Prozent billiger als in Österreich.
Nolvadex/20 mg/30 Stk. - zur Behandlung bei Brustkrebs - ist im direkten
Preisvergleich in Spanien um 43,3 Prozent billiger als in Österreich.
Worauf begründen sich diese enormen Preisunterschiede?
2. Liegen Ihrem Ministerium auch Preisvergleiche mit anderen europäischen
Staaten vor?
Wenn ja, mit welchen Staaten und wie sehen hier die Ergebnisse aus?
Wenn nein, werden Sie derartige Vergleiche in Auftrag geben?
3. Sind auch Sie der Ansicht, dass es sich bei Österreich um ein Arzneimittel -
Billigpreisland handelt?
4. Sehen Sie die Möglichkeit, durch Neuverhandlung mit den Herstellern die
Arzneimittelpreise abzusenken?
Wenn nein, warum nicht?