2260/J XXI.GP

Eingelangt am: 02.04.2001

 

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Lichtenberger, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

 

betreffend fragwürdige Kaninchentransporte

 

Im Rahmen der seit vielen Jahren kritisierten Praktiken im innerstaatlichen und

besonders im maßgeblich von fragwürdigen Stützungspraktiken im Gang gehaltenen

grenzüberschreitenden Lebendtiertransport, gibt es auch andere wirtschaftlich,

verkehrspolitisch und ethisch schwer nachvollziehbare Spielarten des Tiertransports.

Beispielsweise wird von einem Tiroler EU - Schlachthof berichtet, daß dort aus

Drittstaaten wie Tschechien im LKW importierte Kaninchen in großer Anzahl

geschlachtet werden. Der Transport erfolgt demzufolge mit Klein - LKW unter 7,5

Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht, die Fütterung während des Transports

unterbleibt, im Winter erfriert ein Teil der Tiere während des Transports in den auf sie

herabfallenden Exkrementen der über ihnen situierten Tiere, die Transportzeiten

entsprechen keinesfalls den tierschutzrelevanten Erfordernissen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1. Was ist Ihnen über diesen Fall, der von einem Schlachthof in St. Johann

    kolportiert wird, bekannt?

 

2. Ist es zutreffend, daß lebende Kaninchen aus Tschechien importiert und zur

    Schlachtung bis nach Tirol gefahren werden und hier hernach als „kalorienarmes

    Fleisch“ ohne Herkunftsbezeichnung vermarktet werden?

 

3. Welche Kontrollmaßnahmen werden Ihren Informationen nach gesetzt, um die

    beispielsweise in diesem Fall bestehenden Grauzonen betreffend die Herkunft

    der transportierten Tiere auszuräumen, und halten Sie diese für ausreichend?

 

4. Was ist Ihnen über andere Fälle bekannt, wo Kaninchen oder andere Kleintiere

    lebend aus Drittstaaten zur Schlachtung nach Österreich verbracht werden?

 

5. Welche Statistiken Ihres Ressorts oder anderer Provenienz gibt es in Österreich

    über zur Schlachtung bestimmte Lebendtierimporte aus Drittstaaten nach

    Österreich zu derartigen Fragen und welchen zahlenmäßigen Inhalt haben diese

    für die letzten Jahre?

6. Welche politischen Zielvorstellungen und Absichten verfolgen Sie im

    Zusammenhang mit weder volkswirtschaftlich noch ethisch begründbaren

    Praktiken im Tiertransportbereich im allgemeinen und mit Transporten wie dem

    beschriebenen im besonderen?

 

7. Ist es richtig, daß nicht alle in Österreich kommerziell geschlachteten Tierarten

     vom Tiertransportgesetz Straße erfaßt werden?

 

8. Wenn ja, welche Tierarten sind dies und was werden Sie konkret in welchem

     Zeithorizont unternehmen, damit auch diese Arten vom Tiertransportgesetz

     Straße erfaßt werden?