2262/J XXI.GP
Eingelangt am: 02.04.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Änderung der Staatsbezeichnung Österreichs
Mit dem Näherrücken der Währungsumstellung sind neben vielen anderen
Änderungen für die Bürgerinnen und Bürger auch postalische bzw. philatelistische
Änderungen verbunden. So zeigen die Entwürfe für die ersten Euro - Briefmarken,
daß nicht nur zu einer eher klischeehaften bildlichen Repräsentation Österreichs im
Stil der Zwischenkriegszeit zurückgekehrt wird, was sich sehr von der
Vorgangsweise beispielsweise der Schweiz unterscheidet, sondern daß auch die vor
1938 übliche Staatsbezeichnung wieder eingeführt werden soll: Anstelle der
Bezeichnung „Republik Österreich“ sollen die österreichischen Postwertzeichen in
Hinkunft nur mehr „Österreich“ beinhalten. Briefmarken haben eine weltweite
Botschafterfunktion für das Herausgeberland und gerade die österreichischen
Postwertzeichen erreichen in besonders großem Maß ein aufmerksames
SammlerInnenpublikum. Daher und gerade auch angesichts der historischen
Parallelen handelt es sich bei der beabsichtigten Änderung nicht nur um eine
semantische Frage, sondern um eine Entscheidung, die geeignet wäre, für
mancherlei Irritation hinsichtlich der Zukunftsperspektiven unseres Staates zu
sorgen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Ist es zutreffend, daß mit der Umstellung der österreichischen Währung von
Schilling auf Euro die Staatsbezeichnung auf österreichischen Postwertzeichen
von „Republik Österreich“ auf „Österreich“ geändert werden soll?
2. Wenn ja, welche Überlegungen liegen dieser Änderung zugrunde, welches
Gremium hat diese Entscheidung zu verantworten und wer gehört diesem an?
3. Gibt es verbindliche internationale Vereinbarungen oder Vorgaben, die Österreich
zu diesem Schritt zwingen, und wenn ja, welche?
4. In welcher Weise wurde die innerstaatliche und internationale Akzeptanz dieser
Änderung getestet?
5. Können Sie negative Wirkungen dieser Änderung für das Image Österreichs in
einem über die derzeitige Regierungskonstellation besorgten internationalen
Umfeld ausschließen, und wenn ja, aufgrund weicher Ihnen vorliegender Belege?
6. Ist Ihres Wissens an eine entsprechende Änderung der Staatsform Österreichs
gedacht, und wenn ja, wann?