2273/J XXI.GP
Eingelangt am: 03.04.2001
der Abgeordneten Mag. Ulrike Sima
und GenossInnen
an den Bundesminister für Land - und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend die bevorstehende Inbetriebnahme des Atomkraftwerks Temelin
Nach dem bisherigen Verhandlungsstand wird Temelin im Vollbetrieb ans Netz gehen. Die
österreichische Atompolitik der FP/VP - Bundesregierung war jedenfalls nicht in der Lage,
Tschechien von diesem Vorhaben abzubringen. Das von Ihnen hochgejubelte Melker -
Abkommen ist mit vielen Fragezeichen behaftet. Insbesondere ist im besten Fall mit einer
Schmalspur - UVP zu rechnen. Inwieweit überhaupt in diesem Prozess ein drastische
Verbesserung der Sicherheitsstandards erreicht werden kann, ist äußerst zweifelhaft.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land - und
Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1. Wie beurteilen Sie den bisherigen Verhandlungsablauf rund um das Melker Abkommen?
Gehen Sie von einer ernsthaften Mitarbeit der Tschechischen Republik aus? Werden die
Eckpunkte des Abkommens auf Punkt und Beistrich eingehalten werden? Wird es zu einer
herzeigbaren Umweltverträglichkeitsprüfung mit entsprechender
Öffentlichkeitsbeteiligung auf österreichischer Seite kommen?
2. Ist der von Ministerrat und Parlament beschlossenen Anti - Atom - Aktionsplan weiterhin
die Richtschnur der Anti - Atom - Politik dieser Bundesregierung?
3. Wird das Energieliberalisierungsgesetz rasch novelliert werden, um einem sofortigen
Importverbot für Strom
aus Tschechien einzuleiten?
4. Welche Haltung vertritt die Bundesregierung hinsichtlich des Beitritts Tschechien und
aller anderen beitrittswilligen Staaten in der Nuklearfrage? Wird ein europäischer
Mindestsicherheitsstandard für alle Beitrittsstaaten festgelegt werden?