228/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten DI Schöggl, Dr. Graf, Dr. Grollitsch, Dr. Breitenfeld - Paphazy,

Schender

 

an den Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr

 

betreffend Abbau des Atomreaktors in Seibersdorf

 

Austrian Research Centre Seibersdorf hat einen Brief vom Wissenschaftsministerium

erhalten, in welchem die Finanzierungszusage für den Abbau des Atomreaktors über

den Zeitraum von sechs Jahren enthalten ist. Pro Jahr sollen für die Stillegung je 30

Millionen Schilling aufgebracht werden. Die Finanzierung soll ausschließlich aus

Budgetmitteln des Ressorts erfolgen, weil eine Finanzierung aus allgemeinen

Budgetmitteln im Ministerrat am Widerstand anderer Ministerien scheiterte.

In der ersten Phase des im Jahre 1955 errichteten Forschungsreaktors sollen bis zum

Frühjahr 2001 die hochaktiven Teile des Reaktors abgebaut und für den Rücktransport

in die USA vorbereitet werden. Die weniger aktiven Reaktoreinbauten sollen danach

demontiert und zur Lagerung in Seibersdorf vorbereitet werden.

Das durch die Forschung erworbene Know - how im Umgang mit radioaktiven

Stoffen soll im Dienste der Sicherheit und Gesundheit der österreichischen Bevölkerung

vermarktet werden.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Wissenschaft

und Verkehr folgende

 

 

Anfrage

 

1. Welche Kosten entstehen beim Abbau und Abtransport der hochradioaktiven

    Teile in die USA?

 

2. Wie und auf welcher Route wird der Transport durchgeführt?

     a ) Welche ‚,Verpackungsmittel“ werden dabei verwendet?

 

3. Welche laufenden Kosten entstehen bei der Lagerung der hochradioaktiven Teile in

    den USA?

 

4. Wie hoch sind die laufenden Kosten für die Lagerung der radioaktiven

    Bauteile in Seibersdorf?

 

5. Welche Vorkehrungen werden getroffen, um eine Gefährdung von in Seibersdorf

    beschäftigten Personen und der Bevölkerung zu vermeiden?

 

6. Wie wird sichergestellt, daß das erworbene Know - how im Bereich Dienstleistungen

    der Nukleartechnik erhalten bleibt?

6a. Wird das Ministerium den Gruppen der nuklearen Dienstleistung, deren

      Tätigkeit im Gemeinwohl begründet ist und deren einziger Kunde

       naturgemäss nur die Republik Österreich sein kann, eine Basisfinanzierung

       zuerkennen?

 

7.    Ist das Know - how der nuklearen Dienstleistungen in internationalen

       Organisationen eingebunden?

 

7a.  Erfolgt zur Qualitätssicherung der Expertise gegenüber dem Ausland and daher zur

       Glaubwürdigkeit des österreichischen Standpunktes in der Atomenergiepolitik die

       Teilnahme an einschlägigen OECD -  und/ oder EU - Projekten?

 

8.  Welche organisatorischen und personellen Veränderungen werden sich

      durch den Abbau des Reaktors ergeben?

 

9.  Gibt es potentielle Kunden im Bereich Dienstleistungen der Nukleartechnik und wer

     sind diese?