2282/J XXI.GP
Eingelangt am: 03.04.2001
Anfrage
der Abgeordneten Emmerich Schwemlein
und Genossinnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Auswirkungen der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten auf
Kleinbetriebe des Einzelhandels
Dass die geplante Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten nur auf Kosten der Klein - und
Mittelbetriebe durchgeführt werden kann, lässt sich unschwer von der Hand weisen.
Vor allem Klein - und Mittelbetriebe des Einzelhandels werden überwiegend familiär geführt.
Durch die derzeit schon langen Öffnungszeiten, kommen die Angestellten bis an den Rand
Ihrer Kräfte.
Die Ladenöffnungszeiten auszuweiten, würde heißen, dass die ohnehin bis auf das Äußerste
geforderten (Familien - )Angestellten dieser Klein - und Mittelbetriebe noch mehr Leistung
abverlangt werden soll. Die Rentabilität von Klein - und Mittelbetrieben, vor allem im
ländlichen Raum, läßt oft keine Anstellung weiterer Mitarbeiter zu.
Um die Nahversorgung vor allem im ländlichen Raum zu sichern, bedarf es anderer Mittel
und Wege.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten an den Herrn
Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit folgende
Anfrage
1) Wie wird sich eine Ausweitung der Landeöffnungszeiten Ihrer Meinung nach auf die
Situation der Klein - und Mittelbetriebe des Einzelhandels auswirken?
2) Wie sehen Sie die Problematik des Nachfolgeproblems bei Kleinbetrieben im
Einzelhandel?
3) Gibt es seitens des Ministeriums geplante Maßnahmen zur Schaffung zusätzlicher
Arbeitsplätze im ländlichen Raum?
4) Sehen Sie in der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten eine Bedrohung der
Nahversorgung? Wenn nein, warum nicht?
5) Welche Möglichkeiten werden Ihrer Meinung nach anzubieten sein, um den Druck auf die
Kleinbetriebe, der durch die geplante Ausweitung der Ladenöffnungszeiten gegeben ist,
abzuwenden?
6) Wenn eine Familie als Eigentümer eines Kleinbetriebes auftritt, sind die Angestellten aus
finanziellen und organisatorischen Gründen, meist Familienmitglieder. Wie soll Ihrer
Ansicht nach der zusätzliche Bedarf an Arbeitskräften durch noch längere Öffnungszeiten
bewerkstelligt werden?
7) Sind seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit Förderungen oder
Zuschüsse für
Familienbetriebe zur Erhaltung der Nahversorgung vorgesehen?
8) Welche zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz von Handelsangestellten sind seitens des
Wirtschaftsministeriums geplant?
9) Wie vertreten Sie als ein Vertreter der „Familienpartei“ Österreichs die Tatsache, dass mit
der Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten das Familien ohne Zweifel noch mehr in
Mitleidenschaft gezogen werden, als es mit den derzeitigen Ladenöffnungszeiten der Fall
ist?
10) Welche Maßnahmen werden für alleinerziehende Handelsangestellte gesetzt, deren Kinder
nach siebzehn Uhr Betreuung betreut werden müssen?