2290/J XXI.GP
Eingelangt am: 04.04.2001
der Abgeordneten Dr. Hannes Bauer und Genossen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Verkauf bundeseigener Wohnungen
Zum geplanten Verkauf der Bundeswohnungen existiert ein Schreiben des
Finanzministers an die BUWOG - Mieter vom Dezember 2000, in dem jedem die
Kaufmöglichkeit der eigenen Wohnung angeboten wird. Nun sollen die Mieter
entgegen diesem Angebot dem Vernehmen nach die Wohnung nur dann erwerben
können, wenn ein bestimmter Anteil der Mieter des betroffenen Wohnhauses vom
Angebot Gebrauch macht; hier wird ein Prozentsatz von mindestens 30 - 40 %
kolportiert. Damit sind die Zusagen - jeder kann sich seine Wohnung kaufen -
relativiert und zugunsten von Großeinkäufern und Spekulanten verändert.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Finanzen
folgende
ANFRAGE:
1. Stimmt das Gerücht, wonach das BMF an die Gepflogenheiten der BIG anknüpfen
möchte und die Wohnungen nur dann verkauft werden sollen, wenn mindestens
30 - 40 % der Bewohner eines Hauses bereit sind, ihre Wohnungen zu erwerben ?
2. Wenn ja, warum haben Sie die betroffenen Mietern nicht bereits in Ihrem
,,Weihnachtsbrief“ über diesen Plan in Kenntnis gesetzt?
3. Wie kam es zu dieser nicht unwesentlichen Veränderung des geplanten
Verkaufsmodus?
4. Wie wollen sie sicherstellen, dass es bei der geplanten Verwertung der
Bundeswohnungen zu keiner Bevorzugung von Immobilienspekulanten zulasten
der Mieter kommen wird?
5. Wie hoch schätzt Ihr Ressort die Verkaufschancen für die Buwog - Wohnungen ein,
nachdem Experten den Verkauf bundeseigener Wohnungen an die Mieter eher
skeptisch einschätzen und vermuten, dass der prognostizierte Erlös von rund 2
Mrd. E mangels Kaufinteresse nicht zu erzielen sein wird ?
6. Wer sind die Mitglieder des im BMF angeblich eingerichteten Arbeitskreises zur
Vorbereitung des Verkaufs bundeseigener Wohnungen ?
7. Wann werden konkrete Resultate dieser Arbeitskreissitzungen vorliegen, damit
die Verunsicherung der Mieter bezüglich des Schicksals ihrer Wohnungen ein
Ende haben wird?