2328/J XXI.GP

Eingelangt am:04.04.2001

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten H a g e n h o f e r und GenossInnen

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend die Umstellung auf den Euro

(die Anfrage ergeht gleichlautend an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit)

 

Die Währungsumstellung auf den Euro mit 1.1.2002 wirft eine Reihe von offenen Fragen auf.

Diese betreffen zwei Ebenen: Erstens, mögliche negative Konsequenzen für

Konsumentinnen und zweitens, Schwierigkeiten bei der technischen Durchführung.

Die Euro - Umstellung - und für Konsumentinnen wird dies das weit gravierendste Problem

darstellen  - nährt berechtigte Sorgen betreffend möglicher Preiserhöhungen. Diese könnten

aus Aufrundungen bei der Umrechnung von Schillingen in Euro resultieren und in ein völlig

neues Preisgefüge in Einzelhandeisläden und gastronomischen Betrieben münden. Aber

auch Preiserhöhungen knapp vor der eigentlichen Umstellung, um anschließend auf die

gewünschte Euro - Summe zu kommen, sind vorstellbar. Bisher ist auch die Sicherung einer

fairen und gerechten Euro - Umstellung im öffentlichen Bereich ungelöst.

Andererseits ist bei der Euro - Umstellung mit technischen Durchführungsproblemen zu

rechnen. Exemplarisch zu nennen wären unter anderem: Warteschlangen und Unmengen

von Schilling - Banknoten bei den Kassierinnen im Supermarkt, Menschen ohne Kleingeld und

EC - Automaten, die kein Geld ausspucken.

Die bisherige Informationspolitik der österreichischen Regierung ist völlig unzureichend,

sodass die Bevölkerung verunsichert der Umstellung entgegen sieht.

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Finanzen

folgende

Anfrage:

 

1. Welche Maßnahmen hat die Regierung bzw. ihr Ressort ergriffen, um eine faire und

    gerechte Euro - Umstellung im öffentlichen Bereich zu gewährleisten?

2. Welche Maßnahmen sind noch geplant?

3. Welche Maßnahmen wurden eingeleitet, um die Euro - Umstellung gerade in den

    Gebietskörperschaften transparent, klar und ohne Nachteile für die KonsumentInnen zu

    regeln?

4. Sind weitere diesbezügliche Maßnahmen geplant?

5. Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht?

6. Wird es eine diesbezügliche Nachjustierung des Entwurfs zum 2. Euro - Begleitgesetz

    geben?

7. Welche konkreten Maßnahmen sind geplant, um Preissteigerungen für KonsumentInnen

    resultierend aus Rundungen der Euro - Beträge zu verhindern?

8. Sehen Sie die Gefahr, dass Firmen bereits vor der Euro -  Umstellung Preiserhöhungen

   durchführen, um dann mit der Umstellung die gewünschten Euro - Beträge zu erhalten?

9. Wenn ja, welche Maßnahmen sind geplant, um dem entgegen zu wirken?

10. Die Gefahr des Preisanstieges besteht angesichts des hohen Werts des

      Umrechnungsfaktors (1 Euro = 13,7603 ATS) insbesondere bei kleinen Preisen, bei

      Schwellenpreisen (z.B. 9,90 etc.) und bei Tarifen (z.B. bei Grundpreisen für Strom, Gas

      usw.): Welche Maßnahmen zum Schutz der VerbraucherInnen sind in diesem Bereich

      vorgesehen?

11. Wenn nein, warum nicht?

12. Welche gesetzlichen Regelungen zur Preiskontrolle sind vorgesehen?

13. Es ist vorgesehen, dass AK und VKI begleitende Preiskontrollen durchführen und

     eventuelle Missstände aufzeigen sollen: Sind diesbezügliche Sanktionsmöglichkeiten

     vorgesehen?

14. Wenn ja, welche?

15. Wenn nein, warum nicht bzw. welche Alternativen werden von der Regierung

       vorgeschlagen?

16. Die duale Phase, d.h., die Zeit in der mit beiden Währungen gezahlt werden kann, ist

      relativ kurz anberaumt: vom 1.1.2002 bis zum 28.2.2002. Welche Maßnahmen sind

      vorgesehen, um VerbraucherInnen die Gewöhnung an die exakte Währungsrelation zu

      erleichtern?

17. Sind angesichts der kurzen dualen Phase Maßnahmen vorgesehen, um Probleme im

      Bereich der Umstellung von Münzautomaten zu verhindern?

18. Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht?