2415/J XXI.GP
Eingelangt am: 07.05.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Lunacek, Petrovic, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten
betreffend Radio Österreich International
Nach der vorliegenden Punktuation der Bundesregierung hinsichtlich des neuen
ORF - Gesetzes ist die Zukunft des wichtigen österreichischen Senders ROI
ungewiss. Aus der Punktuation der Bundesregierung ist nicht ersichtlich, dass
daraus ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu diesem wichtigen
Informationsfenster Österreichs in alle Welt abzulesen ist. Befremdend ist dabei vor
allem die Formulierung, wonach die Sendungen von ROI künftig vor allem auf ORF
online beziehbar sind. Es ist wohl anzunehmen, dass hier ein Ausfertigungsfehler
vorliegt, denn es ist wohl im Interesse der österreichischen Aussenbeziehungen, in
der Kontaktpflege mit den AuslandsösterreicherInnen und im Interesse der
österreichischen Tourismuswirtschaft, wenn dieses Fenster Österreichs in die Welt
nach wie vor über Radioempfangsgeräte gesendet wird.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Soll ROI auch künftig in alle Welt fremdsprachige Programme aus Österreich,
über Kultur, Politik, Wirtschaft, Land und Leute senden?
2. Welchen Stellenwert hat ROI in der Information der AuslandsösterreicherInnen
und österreichischer Touristen?
3. Werden Sie sich im Rahmen der Bundesregierung persönlich für die
Aufrechterhaltung des vollen Programms von ROI einsetzen?
4. Braucht Österreich ein mediales Fenster in alle Welt, wie dies auch andere
Staaten haben?
5. Können Sie sich vorstellen, dass in enger Zusammenarbeit mit der
österreichischen Tourismuswirtschaft, mit der Hotelerie und der
Wirtschaftskammer Österreich neue Kooperationen für ROI und den ORF
gesucht werden?
6. Gerade innerhalb der EU und im Rahmen der EU - Erweiterung kann ROI verstärkt
die Funktion des Windows Austria übernehmen und den Bevölkerungen der
Mitgliedsstaaten sowie jene der künftigen Mitgliedsstaaten informieren und zu
einem Gesamtbild unseres Landes beitragen. Sehen Sie dafür die
Aufrechterhaltung des Vollbetriebes von ROI als unverzichtbar?
7. Werden Sie sich im Rahmen der Bundesregierung dafür einsetzen, dass die zur
Entschädigung des Auslandsdienstes Kurzwellenfunk 2001 und 2002 im vollen
Umfang der budgetierten Höhe von jährlich 8.720.740,10 Euro auch ausbezahlt
werden?
8. ROI wird von Madrid bis Peking, von Washington bis Pretoria und von Buenos
Aires bis Beirut gehört und 24 Stunden gesendet. Sollte im neuen ORF - Gesetz
dies nicht in dem Umfang fortgesetzt werden, welche Lücke würde dadurch in der
österreichischen Aussenkommunikation entstehen?