2611/J XXI.GP
Eingelangt am: 27.06.2001
der Abgeordneten Parnigoni und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend eines „Profil - Artikels“ über die Zukunft der Staatspolizei
In der Zeitschrift „Profil“, Ausgabe 25/2001, wird in einem Artikel mit dem Titel „Von der
Stapo zur Stasi?“ über die Absichten des Innenministers berichtet, die Staatspolizei zu
reformieren. Es wird in diesem Bericht darauf hingewiesen, dass einiges darauf deutet, „dass
dabei auch der Heeresnachrichtendienst mitmischt.“
In besagtem Bericht wird auch ein Papier erwähnt, in dem unter anderem die Frage erörtert
werden soll, ob das bestehende HNA auch für private Aufklärung bzw. die Zwecke des
Innenministers genutzt werden kann.
Auch ist in diesem Bericht von einem neuen „Amt für Staatsschutz“‘ welche unter anderem
auch die Aufgaben der Staatspolizei übernehmen und auch einen Geheimschutz vor
„Journalisten, die aufdecken und informieren wollen“ darstellen soll, die Rede.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Innenminister nachstehende
Anfrage:
1. Ist Ihnen das Papier, aus dem „Profil“ zitiert, bekannt? Wenn ja, wer hat dieses erstellt,
bei welcher Gelegenheit und wann wurde es erstellt und zu welchem Zweck?
2. Hat es, wie „Profil“ behauptet, eine Klausur gegeben, zu der Sie die Mitglieder Ihres
Kabinetts geladen haben, bei der Sie persönlich anwesend waren und bei der über die
Zukunft eines „Amtes für Staatsschutz“ diskutiert wurde? Wenn ja, welche weiteren
Themen wurden während dieser Klausur zur Sprache gebracht?
3. Ist ein „Amt für Staatsschutz“ geplant? Wenn ja, wie soll dieses organisiert sein, gibt es
einen
Zeitplan für dessen Errichtung und welche Aufgaben sollen diesem Amt
zufallen?
4. Stimmt es, dass ein künftiges „Amt für Staatsschutz“ einen Geheimschutz vor
„Journalisten, die aufdecken und informieren wollen“ bieten wird?
5. Was hätte die Gründung eines solchen Amtes für Auswirkungen auf die derzeitige
Struktur und Aufgabenkompetenz der STAPO?
6. Ist es zutreffend, dass Sie selbst im Rahmen der von „Profil“ zitierten Kabinettsklausur
auch die Frage erörtert haben, ob das bestehende HNA auch für Ihre Zwecke bzw.
private Aufklärung genutzt werden könne?
7. Sind Sie der Ansicht, dass man die Dienste des HNAs für Zwecke des
Innenministeriums nutzen sollte?
8. Wieviele Mitarbeiter Ihres Ressorts waren früher im Bereich der Landesverteidigung
tätig?
9. Gibt es unter Ihren Mitarbeitern im Innenministerium ehemalige Angehörige einer der
beiden Geheimdienste? Wenn ja, welche Funktion bekleideten diese?
10. In welcher Art und Weise findet gegenwärtig eine Zusammenarbeit zwischen
Innenministerium und Heeresdiensten statt?