2905/J XXI.GP
Eingelangt am: 9.10.2001
des Abgeordneten Dobnigg
und GenossInnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend die Schließung des Wachzimmers Donawitz der BPD Leoben
Im Zuge einer Telefonfragestunde auf Radio Steiermark im Juli dieses Jahres ließ Bundesmi -
nister Strasser mit der Ankündigung aufhorchen, wonach im Rahmen der anstehenden Poli -
zeireform neben Wachzimmern in Graz auch das zur BPD Leoben gehörende Wachzimmer
Donawitz von der Schließung betroffen sei. Man hört das dieses bereits ab 31.12.2001 ge -
schlossen werden soll.
Nun gilt es zu bedenken, dass vom WZ Donawitz rund die Hälfte des Stadtgebietes von Leo -
ben bedeckt wird, im Überwachungsbereich sich zahlreiche Großunternehmen (die VOEST in
Donawitz ist das zweitgrößte Stahlwerk Österreichs), Einkaufszentren und Schulen befinden,
sowie weitere wichtige Einrichtungen des öffentlichen Lebens und nicht zuletzt wichtige
Hauptverkehrsadern. Bedauerlicherweise ist auch die Kriminalitätsrate im Zuständigkeitsbe -
reich des WZ Donawitz kontinuierlich im Ansteigen.
Es erscheint aus den oben angehenden Tatsachen keine objektiven Gründe für eine Schlie -
ßung des Wachzimmers Donawitz zu geben, was auch der Anlass für die berechtigte Sorge
der Donawitzer Bevölkerung um ihre subjektive Sicherheit ist, welche diese in Gesprächen
auch deutlich zum Ausdruck bringen.
Vor allem wenn man weiß, dass bereits im Jahr 1997 im Stadtgebiet von Leoben die WZ
Bahnhof, WZ Judendorf und WZ Göß im Rahmen eines eigeninitiierten Umstrukturierungs -
konzeptes geschlossen wurden. Das damals dem WZ Donawitz zugeteilte Personal wurde
jedoch im Zuge von folgenden Planstellenabsystemierungen bereits wieder abgezogen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Inneres nach -
stehende
Anfrage:
1. Welche Wachzimmer sind im Stadtgebiet Leoben zur Schließung vorgesehen?
2. Ist das Wachzimmer Donawitz von Schließungsplänen betroffen?
3. Wenn ja, wann soll das Wachzimmer Donawitz geschlossen werden und welche Gründe
gibt es dafür?
4. Welche weitere Verwendung ist für das am Standort Donawitz abgebaute Personal vor -
gesehen und wie wollen sie hier soziale Härten verhindern?
5. Wie läßt sich die Schließung des WZ Donawitz mit der Wichtigkeit dieses Postens (siehe
Fakten oben) vor allem auch in bezug auf die Bekämpfung der in diesem Gebiet steigen -
den Kriminalitätsrate verantworten?
6. Wäre es nicht vielmehr wichtig und notwendig das Wachzimmer in das Ortszentrum von
Donawitz zu verlegen, noch dazu wenn entsprechende Räumlichkeiten vorhanden sind ?
7. Sehen sie bei Schließung des WZ Donawitz nicht das Problem, dass die Sicherheits - und
Serviceleistungen für die BürgerInnen vor Ort deutlich vermindert werden und damit das
Gefühl der Sicherheit bei der Bevölkerung gefährdet ist?
8. Wenn ja, was wollen sie dagegen unternehmen?
9. Wohin soll sich ihrer Meinung nach die Österreichische Sicherheitspolitik entwickeln, und
ergibt sich nicht aus der Schließung von Wachzimmern immer mehr die Gefahr, dass Si -
cherheit zu einem bloß privaten Gut wird ?