2958/J XXI.GP

Eingelangt am: 22.10.2001

 

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Haidlmayr, Freundinnen und Freunde

 

an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen

 

betreffend Auf -  und Ausbau von regionalen Zentren für Beschäftigung und

geschützte Arbeit durch die Nervenklinik Mauer

 

Die Erhaltung und Ausweitung des derzeitigen Angebotes der Abteilung für

Soziotherapie und Rehabilitation in der LNK Mauer ist von öffentlichem Interesse.

Da der regionale und überregionale Bedarf gegeben ist, ist der Standort Mauer

sinnvoll.

In Kärnten wird von Dr. Platz eine neue Klinik aufgebaut, auch OÖ. hat die

Notwendigkeit der Rehabilitation für psychisch kranke und psychisch behinderte

Menschen erkannt und plant eine eigene Einrichtung.

Das Angebot der LNK Mauer ist vielfältig und differenziert. Es wurde in den

vergangenen 16 Jahren entsprechend den zeitgemäßen Bedürfnissen der

Betroffenen entwickelt. Die Finanzierung ist spätestens seit dem LKF jedoch nicht

mehr ausreichend gesichert. Nun wird auch der Standort in Frage gestellt, obwohl für

die Erhaltung des Standortes Mauer wesentliche Voraussetzungen sprechen. Nicht

nur der regionale Bedarf, sondern auch das bestehende Know - how, welches in

langjähriger Entwicklung der Abteilung entstanden ist, als auch das Personal, Areal,

die vorhandenen Anlagen und Maschinen, die bestehenden Synergieeffekte und die

funktionierende Zusammenarbeit mit den gemeindenahen Einrichtungen in der

Region wurden in jahrelanger Arbeit Aufgebaut und dem zeitgemäßen Stand

entsprechend angepasst.

Um diesen Fortbestand zu sichern, müssen zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten

sichergestellt werden. Denkbar ist auch die Ausgliederung eines Teilbereiches.

Als mögliche interessierte PartnerInnen sind z. B.: das Arbeitsmarkservice, die

Arbeiterkammer, das Bundessozialamt etc. zu nennen.

Gerade für psychisch behinderte und psychisch kranke Menschen ist es eine

unumgängliche Notwendigkeit, eine bedürfnisgerechte soziotherapeutische

Behandlung und Rehabilitation zu erhalten, damit sie wieder am ersten Arbeitsmarkt

eingegliedert, bzw. für den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet werden können. Ohne

diese Behandlung und Rehabilitation besteht in der Regel für diese Menschen keine

Chance, in ein Berufsleben am ersten Arbeitsmarkt eintreten bzw. wiedereintreten

zu können. Daher müsste es z.B.: für die AUV, das Bundessozialamt und

Arbeitsmarktservice, die Pensionsversicherungsanstalten sowie für das Land NÖ.

von größter Bedeutung sein, dass die LNK Mauer dieses Angebot stellt und weiterhin

bereitstellen kann.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE:

 

1. Ist Ihrer Meinung nach ein bedürfnisgerechtes Angebot an Soziotherapie und

    Rehabilitation im Rahmen der Beschäftigung und geschützten Arbeit für

    psychisch kranke und psychisch behinderte Menschen bereits voll ausgebaut?

    Wenn ja: Welche bedürfnisgerechten Angebote gibt es flächendeckend in

    Österreich?

    (Auflistung nach Bundesland, Name der Einrichtung und Art der

    bedürfnisgerechten Angebote)

    Wenn nein: In welchen Bundesländern ist der Bedarf noch nicht abgedeckt?

 

2. Gibt es bereits Gespräche mit dem Land NÖ um die Schaffung eines regionalen

     Zentrums für Beschäftigung und geschützte Arbeit sicherzustellen?

 

3. Gibt es andere Nervenkliniken in NÖ., die ein bedürfnisgerechtes Angebot, wie es

    in der LNK Mauer bereits vorhanden ist und das zusätzlich neu geschaffen

    werden sollen, bereits vorweisen?

 

4. Wie bewerten Sie die möglichen Interessierten PartnerInnen für dieses neue

     Projekt?

 

5. Inwieweit gibt es bereits konkrete Gespräche im Bezug auf die Zusammenarbeit

    des Bundessozialamtes Wien, NÖ. und Bgld. mit der LNK Mauer für dieses

    Projekt?

 

6. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass es auch von Seiten des Arbeitsmarkt -

     services zu einer abgesicherten Finanzierung für PatientInnen, die in diesem

     Projekt betreut werden sollen, kommt?

     Wenn ja: Wie werden Sie diese Finanzierung sicherstellen?

     Wenn nein: Warum nicht?

 

7. Sollten noch weitern Kostenträger für die Finanzierung dieses Projektes

    herangezogen werden?

    Wenn ja: Welche?

    (Auflistung der Kostenträger)

    Wenn nein: Warum nicht?

 

8. Was werden Sie konkret bis wann tun, damit es auch zu bedürfnisgerechten

     Finanzierungen der, von Ihnen vorgeschlagenen, zusätzlichen Kostenträger

     kommt?

 

9. Wie bewerten Sie die das reintegrative Modell des sozialpsychiatrischen

     Zentrums der LNK Mauer (lt. Beilage)?

 

10. Können Sie sich vorstellen, dass das Projekt der LNK Mauer auch in anderen

       Ländern umgesetzt werden soll?

       Wenn ja: Wie lautet Ihre Begründung?

       Wenn nein: Warum nicht?