2961/J XXI.GP
Eingelangt am: 22.10.2001
der Abgeordneten Dr. Cap
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend sofortige Information des Nationalrates über den Inhalt des Briefes von EU -
Kommissar Günter Verheugen an Bundeskanzler Wolfgang Schüssel samt Anlagen
betr. Ausräumung der Sicherheitsbedenken bezüglich des tschechischen
Atomkraftwerkes Temelin
Im Rahmen des Besuches des Bundesparteivorsitzenden der SPÖ, Klubobmann Dr. Alfred
Gusenbauer, bei EU - Kommissar Günter Verheugen wurde Dr. Gusenbauer in Kenntnis
gesetzt, dass schon am Beginn der Woche Verheugen einen Brief an Bundeskanzler Schüssel
gerichtet hat, wonach von Seiten der EU keine Sicherheitsbedenken gegen das tschechische
Atomkraftwerk Temelin bestehen und der Abschluss des Melker Prozesses bis Mitte
November gefordert wird Ein gleichlautendes Schreiben erging an den tschechischen
Ministerpräsidenten Milos Zeman.
Es erscheint äußerst befremdend, dass über ein solch für die Republik Österreich wichtiges
Schreiben der Bundeskanzler Stillschweigen behält und insbesondere den Nationalrat darüber
nicht informiert.
Die unterzeichneten Abgeordneten fordern daher Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auf, bis
Dienstag, 23.Oktober 2001, 20.00 Uhr dem Nationalrat die gegenständliche Anfrage zu
beantworten, da sonst andere parlamentarische Schritte unternommen werden müssen,
um Aufklärung über den Inhalt des Schreibens und die damit in Zusammenhang stehenden
Gespräche zu erhalten.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher
an den Bundeskanzler nachstehende
Anfrage:
1. Wann haben Sie den im Betreff ausgeführten Brief von EU - Kommissar Verbeugen
erhalten?
2. Wen haben Sie wann über den Inhalt dieses Schreibens informiert?
3. Wie lautet der Brief im Wortlaut?
4. Sind dem Brief Beilagen beigegeben?
Wenn ja, welche?
5. Wie lauten diese Beilagen im Wortlaut?
6. Welche Gespräche haben Sie aufgrund des Briefes bisher geführt?
7. Welche Ergebnisse brachten diese Gespräche?