2965/J XXI.GP
Eingelangt am: 23-10-2001
der Abgeordneten Lapp
und Genossen
an die Frau Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Kultur
betreffend Frauenförderung in universitären Berufen
Letztes Semester waren - laut uns vorliegenden Zahlen - 59 Prozent der Erstinskribierenden
Frauen. Auch bei der Gesamtsumme der Studierenden dürften Frauen inzwischen knapp in
der Überzahl sein. Dennoch stellen Frauen nur 43 Prozent der VertragsassistentInnen, nur
knapp 29 Prozent der UniversitätsassistentInnen, nur 14 Prozent der DozentInnen und nur
sieben Prozent der UniversitätsprofessorInnen.
Da in Zukunft die Universitäten allein über Berufungen von BewerberInnen in universitäre
Spitzenpositionen entscheiden können, hat das Ministerium keinen Einblick in die
Entscheidungsabläufe und kann daher nicht mehr wie bisher dahingehend wirken, dass bei
gleicher Qualifikation Bewerberinnen bevorzugt werden, um die Frauenquote in universitären
Spitzenpositionen zu erhöhen. In der Beilage "Der UniStandard" der Tageszeitung "Der
Standard" vom 2. Oktober 2001 wird im Artikel "Der Fleiß ist weiblich, der Erfolg mannlich"
(Seite A 3) diesbezüglich berichtet: "Allerdings erwägt das Ministerium die Frauenförderung
in die künftigen Leistungsverträge zwischen Uni und Ministerium hinein zu reklamieren. Wer
den Frauenanteil steigert, könnte mit höherem Budget belohnt werden."
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Frau Bundesminister für Bildung,
Wissenschaft und Kultur nachstehende
Anfrage:
1. Welche konkreten Frauenförderungsmaßnahmen wollen Sie in die künftigen
Leistungsverträge zwischen Universitäten und Ministerium "hineinreklamieren"?
2. Wann sollen diese Leistungsverträge in Kraft treten?
3. Welchen Frauenanteil in universitären Spitzenpositionen peilen Sie bis wann an?
4. Welche speziellen Anreize hat es bis jetzt im Laufe Ihrer Ressortverantwortung im
allgemeinen und besonders in Hinblick auf die technischen Studien gegeben, damit
Frauen verstärkt in
universitären Spitzenpositionen beschäftigt werden?
5. An welchen Universitäts - Standorten gibt es Kinderbetreuungseinrichtungen und an
welchen nicht?
6. Ist geplant, an allen Unistandorten Kinderbetreuungseinrichtungen zu errichten? Wenn
ja, bis wann? Wenn nein, warum nicht?
7. Wie werden Studierende sonst noch bei der Kinderbetreuung unterstützt?
8. Wieviele Frauen wurden jeweils jährlich während Ihrer Ressortverantwortlichkeit mit
speziellen Stipendien bzw. Preisen (z.B.: Hertha - Firnberg - Nachwuchsstellen, Gabriele
Possaner Staatspreis) unterstützt?
9. Wieviele Frauen und wieviele Männer haben in diesem Wintersemester neu inskribiert?
Wie sehen die Vergleichszahlen in den zurückliegenden 15 Jahren jeweils pro Jahr aus ?
10. Wieviele Frauen und wieviele Männer haben in diesem Wintersemester weiter
inskribiert? Wie sehen die Vergleichszahlen in den zurückliegenden 15 Jahren jeweils
pro Jahr aus?
11. Wieviele Frauen und wieviele Männer haben während der letzten 15 Jahre jeweils pro
Jahr ein Universitätsstudium erfolgreich absolviert?
12. Wie haben sich die letzten 15 Jahre die geschlechterspezifischen Postenverteilungen bei
VertragsassistentInnen, UniversitätsassistentInnen und UniversitätsprofessorInnen
entwickelt (bitte jeweils aufgeschlüsselt nach Kalenderjahren)?