2970/J XXI.GP
Eingelangt am: 23.10.2001
Der Abgeordneten Huber, Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend angekündigter Schließungen von Postämtern.
Den Medien ist zu entnehmen, dass im Bezirk Bruck an der Mur acht Postämter
geschlossen werden sollen.
Dieser Kahlschlag in unserer Region hat gravierende Nachteile für die Bevölkerung.
In Sonntagsreden wird zwar immer wieder die Stärkung des ländlichen Raumes
beschworen, in der Realität jedoch erfolgt ein Schlag nach dem anderen:
Gendarmerieposten wurden geschlossen, das Bezirksgericht Mariazell, Schulen und
das Finanzamt könnten folgen. Statt durch möglichst bürgernahe Leistungen die
Funktion des ländlichen Raumes aufrechtzuerhalten, wird durch die bereits erfolgten
und geplanten Schließungen die Lebensqualität in den weniger dicht besiedelten
Gebieten weiter eingeschränkt.
Da die Postämter vor allem in der ländlichen Gegend einen wesentlichen Pfeiler der
Infrastruktur darstellen, richten die unterzeichneten Abgeordneten daher an die
Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende
Anfrage:
1. Nach welchen Kriterien werden Postämter geschlossen?
2. Welche Parameter für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit und
Notwendigkeit der Postämter Kapfenberg - Hafendorf, Tragöß - Oberort, Etmißl,
Au bei Aflenz, Wegscheid, Gollrad, Seewiesen und St. Lorenzen wurden
angelegt?
3. Sind Sie der Ansicht, dass durch die Schließung von kleineren Postämtern die
Lebensqualität im ländliche Raum steigen wird?
4. Wenn ja: wie können Sie das begründen?
5. Wenn nein: welche Maßnahmen haben Sie zur Erhaltung der Lebensqualität
in den betroffenen
Gebieten vorgesehen?
6. Haben Sie überlegt, welche Auswirkungen die geplanten Schließungen auf
den Wirtschaftsstandort haben?
7. Wie sehen Ihre Pläne zur Stärkung der Wirtschaftsstandorte Mariazellerland,
Etmißl, Aflenz, Seewiesen, St. Lorenzen, Tumau und Tragöß aus?
8. Gibt es Überlegungen Ihres Ressorts, einer weiteren Ausdünnung des
ländlichen Raumes entgegenzuwirken?
9. Was verstehen Sie unter der, von Ihnen angekündigten flächendeckenden
Nahversorgung mit Postdiensten?
10. Können Sie die Qualität der flächendeckenden Postdienstleistungen weiterhin
garantieren?
11. Welche Maßnahmen haben Sie für die betroffenen Mitarbeiter vorgesehen?
12.Welche Pläne haben Sie, um die drohenden Arbeitsplatzverluste für
Vertragsbedienstete oder befristete Dienstverhältnisse zu verhindern?
13. Haben Sie Überlegungen für Ersatzarbeitsplätze?
14. Wann wird die Universaldienstverordnung endlich erlassen?