2980/J XXI.GP

Eingelangt am: 23.10.2001

 

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Beate Schasching, Anton Heinzl

und Genossinnen

an Infrastrukturministerin DI Dr. Monika Forstinger

betreffend der beabsichtigten Schließungen von Postämtern

 

Die Kürzungsliste der Bundesregierung ist lang, die Grenze zwischen sinnvoller

Rationalisierung und der Zerstörung von wichtiger Infrastruktur oft fließend.

Nach einer Stellungnahme von Post - GD Wais, werden österreichweit mehr als 700 Postämter

aus mangelnder Wirtschaftlichkeit geschlossen. Allein in Niederösterreich sind von den

Rationalisierungsmaßnahmen an die 200 Postämter betroffen. Besonders für den ländlichen

Raum bedeutet dies eine enorme Benachteiligung für die Bevölkerung und eine weitere

Einschränkung der Infrastruktur.

Einerseits sollen die Öffnungszeiten durch Post - Partner flexibler gestaltet werden,

andererseits bedeuten die Schließungen durch die Ausdüngung der Angebote, bzw. der

erschwerte Zugang zu diesen, einen weiteren Schritt in Richtung Abwertung des ländlichen

Raumes.

Für die betroffenen Mitarbeiterinnen der Post AG bedeutet der Einsatz als „Springer“ und

Teilzeitkräfte (besonders für Frauen und Familien) in benachbarten Gemeinden einen nicht

kompensierbaren Mehraufwand an Zeit und ein instabiles Arbeitsumfeld.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten nachstehende

 

                                                               Anfrage

 

1. Was haben Sie unternommen um die bevorstehenden Schließungen abzuwehren?

 

2. Können Sie als Eigentumsvertreterin zusichern, dass bei über 700 Schließungen, keine

    Mitarbeiter entlassen werden?

 

3. Wieviele Mitarbeiterinnen sind von den Schließungen in Niederösterreich konkret

    betroffen?

 

4. Welche Maßnahmen setzt die Republik Österreich als Mehrheitseigentümerin der Post AG,

    um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter auch nach den Schließungen einer gleichwertigen

    Beschäftigung (gleiche Bezahlung, gleiche Anzahl von Wochenstunden usw.) nachgehen

    können?

 

5. Welche Auswirkungen werden die Schließungen auf die wirtschaftliche

    Wettbewerbsfähigkeit der kleinen Gemeinden in Niederösterreich haben?

 

6. Wie wollen Sie gewährleisten, dass auch in Gemeinden, wo der Post AG kein Post-Partner

     zur Verfügung steht (z.B. dort, wo der letzte Nahversorger bereits geschlossen wurde) die

     wichtigsten Postdienstleitungen erhalten bleiben?

7. Welche Maßnahmen setzen Sie als Infrastrukturministerin, um die Erreichbarkeit der

    Postämter auch für ältere Menschen, bzw. Menschen ohne ein eigenes Fahrzeug, zu

    ermöglichen?

 

8. In welchem Verhältnis steht für Sie eine verbesserte Wirtschaftlichkeit gegenüber einer

    sinkenden Lebensqualität in ländlichen Regionen?

 

9. Sind diese Rationalisierungsmaßnahmen der erste Schritt zur Vorbereitung eines Verkaufes

    der Post AG?

 

10. Wird das Postamt

 

      a) Groß Sierning

      b) Asperhofen

      c) St. Christophen

      d) Innermanzing

      e) Ollersbach

      f) Kasten

      g) Michelbach

      h) Statzendorf

       i) Getzersdorf

       j) Kapelln

      k) Wald

      1) Loich

     m) Schwarzenbach

      n) St. Margarethen

      o) St. Pölten - Harland

      p) St. Pölten - Radlberg

 

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