3081/J XXI.GP
Eingelangt am: 14.11.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Lichtenberger,
Kogler, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend Gürtelstraßenprojekte im Raum Graz
In den letzten Wochen
wurden im Zusammenhang mit den in unterschiedlich
fortgeschrittenem Planungs- bzw. Wunschstadium befindlichen
Gürtelstraßenprojekten im Raum Graz (Südgürtel B67a,
Ostgürtel) vielfach
widersprüchliche Aussagen von Vertretern der Stadt Graz, des Landes
Steiermark
und des Bundes getätigt. Im Zusammenhang mit den Ankündigungen und
Vorarbeiten zum sogenannten “Generalverkehrsplan" und der
beabsichtigten
Veränderung eines nicht abschließend geklärten Teiles der
Bundesstraßen B mit
massiven Mehrkosten für die Steuerzahlerinnen ergeben sich weitere
Widersprüche.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1.
Welche Informationen liegen Ihnen zu Verlauf und Ergebnissen des
“Informationsabends für das Anhörungsverfahren gemäß
§14
Bundesstraßengesetz"
am 2.10.2001 in Graz-Liebenau vor?
2. Wie ist
der aktuelle Stand betreffend der Aufteilung der Finanzierung des Grazer
Südgürtel-Projektes zwischen Bund, Land, Stadt und eventuellen
anderen
Financiers und welche
a) verbindlichen Vereinbarungen mit wem,
b) politischen
Zusagen von wem
gibt es in diesem Zusammenhang?
3.
Wie beurteilen Sie im Lichte des derzeitigen Verhandlungsstandes zur Frage der
Veränderung der
Bundesstraßen B und angesichts der mehrfachen Ankündigung
einer Kostenbeteiligung von Stadt Graz und/oder Land Steiermark die
Feststellung Ihres
Grazer Parteikollegen StR Josel, wonach es sich beim
Südgürtel um ein “reines Bundesprojekt" handle?
4.
Ist es zutreffend, daß ab 2003 500 Mio Schilling für den Bau der
Unterflurtrasse
Südgürtel zur Verfügung stehen, und wer soll dieses Geld zur
Verfügung stellen?
5.
Ist es zutreffend, daß für das Gesamtprojekt seitens des Bundes 500
Mio
Schilling zur Verfügung stehen?
6.
Ist es zutreffend, daß für das Projekt Südgürtel ab 2003
“bauwirksame Mittel
vorgesehen
werden"?
7.
Ist es zutreffend, daß das Projekt Südgürtel
“höchste Priorität" hat und auf
welchen vergleichenden Kriterien, Auswahlverfahren o.ä. beruht diese
Prioritätensetzung?
8.
Wird der Südgürtel in Zukunft ein Teil des veränderten oder des
der ASFINAG
zugeordneten Bundesstraßennetzes sein?
9.
Ist es zutreffend, daß der Ihnen kürzlich übergebene
"Bericht zum Verkehrsträger
Straße" im Rahmen des “Generalverkehrsplanes" den Grazer
Südgürtel dem
hochrangigen Netz zuordnet?
10. Wie
beurteilen Sie im Lichte der jüngsten Tunnelkatastrophe in der Schweiz und
anderer Tunnelunfälle mit Brandfolge sowie im Lichte der Erkenntnisse der
in
ihrem Haus eingerichteten Tunnelsicherheitskommission die Tatsache, daß
das
Südgürtelprojekt und insbesondere die angeblich fixierte Unterflurtrasse
in
unmittelbarer Nähe zu Wohnhäusern und Schulen trassiert sind?
11.
Welche Aussagen zur Erhöhung der Luft- und Lärmbelastung durch das
Projekt
Südgürtel liegen Ihnen vor?
12. Wird im Zusammenhang mit dem Südgürtelprojekt das Verkehrsvolumen
a) im Raum Graz-Süd - Kaisdorf,
b) im Raum Graz-Liebenau insgesamt sinken
und eine dauerhafte Entlastung der Nebenstraßen gegenüber der Ist-Situation
eintreten?
13. In
welchem Zusammenhang mit den Projekten eines Innovationsparks im Raum
Graz-Puchstraße sowie einer zusätzlichen großen Entwicklungs-
und
Fertigungsstätte der KFZ-Branche (BMW X3) in Graz stehen die
Straßenbauprojekte Süd- und Ostgürtel und in welchem
Ausmaß werden diese
Projekte das Verkehrsvolumen zusätzlich erhöhen?
14. Wird der Bund
a) im Fall der Veränderung der B67a,
b) im Fall der Übertragung der B67a an die ASFINAG
der Stadt Graz im vorhinein getätigte Ausgaben für Grundstückseinlösungen
refundieren?
15.
Welchen Stand der Planung bzw. Projektierung hat das Projekt Grazer
Ostgürtel
derzeit?
16.
Welcher Kosten- und Zeitrahmen wird dem Projekt Ostgürtel im Rahmen der
Vorarbeiten zum “Generalverkehrsplan" zugeordnet?
17.
Ist es zutreffend, daß der Ihnen kürzlich übergebene
"Bericht zum Verkehrsträger
Straße" im Rahmen des “Generalverkehrsplanes" den Grazer
Südgürtel dem
hochrangigen Netz zuordnet?
18.
Wie beurteilen Sie im Lichte der jüngsten Tunnelkatastrophe in der Schweiz
und
anderer Tunnelunfälle sowie im Lichte der Erkenntnisse der in ihrem Haus
eingerichteten Tunnelsicherheitskommission die Tatsache, daß das
Ostgürtelprojekt eine Reihe nicht nur extrem teurer, sondern infolge der
topographischen Situation auch siedlungsnaher und gekrümmter
Tunnelstrecken
umfassen würde?