3103/J XXI.GP
Eingelangt am: 21.11.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Posch, Jäger und Genossinnen
an den Bundesminister für Inneres Dr. Ernst Strasser
betreffend menschenunwürdige Zustände im Flüchtlingslager Traiskirchen
Laut diversen
Medienberichten sind die Zustände im Flüchtlingslager Traiskirchen
völlig
inakzeptabel. Der Bürgermeister von Traiskirchen meinte wörtlich.
“Die Lage eskaliert."
So ist das Lager derzeit angeblich dreifach
überbelegt, wohingegen die Betreuung der
Flüchtlinge völlig unzureichend ist - so gibt es in der Nacht
nur einen Journalbeamten für die
ca. 1.500 Menschen im Lager.
Das
Flüchtlingslager Traiskirchen präsentiert sich derzeit als
Massenlager; Integration von
Flüchtlingen ist
auf diese Weise völlig unmöglich.
Daher stellen die unterfertigten Abgeordneten nachfolgende
ANFRAGE
1. Wie viele Personen sind mit 1.11.2001 im Flüchtlingslager Traiskirchen untergebracht?
2. Wie können Sie die aktuelle Überbelegung verantworten?
3. Hat die Belegung des
Flüchtlingslagers in den letzten Monaten und Jahren zugenommen?
Wenn
ja: warum?
4. Wie beurteilen Sie die Betreuung der Flüchtlinge?
5. Halten Sie einen Journalbeamten für mehr als 1000 Flüchtlinge für ausreichend?
6. Planen Sie, zusätzliche Beamte zur Betreuung der Flüchtlinge abzustellen?
7. Gibt es psychologische Betreuung im
Flüchtlingslager Traiskirchen? Wenn ja: wie
gestaltet
sich diese? Wenn nein: warum nicht?
8. Stimmt es, daß bis zu 20 Personen in einem Zimmer hausen müssen?
9. Welche Maßnahmen zur Beratung der Flüchtlinge werden im Lager Traiskirchen gesetzt?
10. Werden die Flüchtlinge auch in rechtlicher Hinsicht beraten bzw unterstützt?
11. Halten Sie ein Massenflüchtlingslager für
ein geeignetes Instrument zur Integration von
Flüchtlingen?
12. Gibt es Pläne seitens ihres Ministeriums, die
katastrophalen Zustände im Flüchtlingslager
Traiskirchen
zu verbessern?