3104/J XXI.GP
Eingelangt am: 21.11.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Ilse Mertel
und Genossinnen
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend finanzielle Entwicklung des Familienlastenausgleichsfonds
Der Leiter
des Wirtschaftsforschungsinstitutes, Helmut Kramer, rechnet, daß mit
schrumpfender Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2001 und im folgenden 1.
Quartal 2002 die
Kriterien
einer “technisch definierten Rezession" in Österreich und
gesamteuropäisch erfüllt
werden. In Österreich wird für 2001 ein realer Zuwachs des
Bruttoinlandsprodukts von l %
oder
etwas darüber zu erwarten sein. Die letzte Prognose des WIFO vom September
2001
hatte
noch 1,3 % gelautet. Für 2002 seien aus heutiger Sicht die zuletzt
prognostizierten l ,9 %
zu
optimistisch (APA, 19.11.2001).
Auch
die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
nimmt
in
ihrer jüngsten Konjunkturprognose die Wachstumserwartungen für
Österreich deutlich
zurück und geht für 2001 nur noch von einem Wirtschaftswachstum von
1,95 % aus. Die
wirtschaftliche
Entwicklung dürfte bis weit in das Jahr 2002 schwach bleiben (APA,
20.11.2001).
Laut
AMS (6.11.2001) setzt sich mit dem Konjunkturrückgang der Anstieg der
Arbeitslosigkeit
in Österreich weiter fort. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,2 % im
Vorjahr
auf
5,8 %. Auch die OECD prognostiziert für das kommende Jahr eine steigende
Arbeitslosigkeit.
Da
die finanzielle Entwicklung des Familienlastenausgleichsfonds vom
Wirtschaftswachstum
und
der Beschäftigtenzahl abhängig ist und ab l. l .2002 das
Kinderbetreuungsgeld, das in der
Endausbaustufe
rund 16 Mrd. öS kosten wird, in Kraft tritt, stellen daher die nachfolgend
unterzeichneten
Abgeordneten an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
nachstehende
Anfrage:
1. Wie hoch sind die
Kosten des Kinderbetreuungsgeldes jeweils für die Jahre 2002 bis
2005?
2. Wie sieht die
finanzielle Entwicklung des Familienlastenausgleichsfonds in den
jeweiligen
Jahren von 2001 bis 2005 - aufgeschlüsselt nach Ausgaben, Einnahmen,
Überschüssen
und Vermögen - vor dem Hintergrund der neuesten
Konjukturprognosen
aus?
3. Ist die Finanzierung sämtlicher familienpolitischer Leistungen, die aus dem
Familienlastenausgleichsfonds
bereitgestellt werden (wie z.B. Familienbeihilfe,
Schulbuch-Aktion,
Mutter-Kind-Paß, Schüler- und Lehrlingsfreifahrten), bis zum
Jahr 2005 gesichert?