3155/J XXI.GP
Eingelangt am: 23.11.2001
des Abgeordneten RADA
und Genossen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Postenschließung der Gendarmerie in Marchegg
Der
Bereich "Innere Sicherheit" ist für die Stabilität unseres
Landes ein wichtiger
Faktor. Daher müssen alle Maßnahmen ergriffen
werden, eine effiziente und
leistungsstarke Sicherheitsexekutive zu fördern, die
durch ihre tägliche Arbeit die
Sicherheit der Menschen gewährleistet und imstande ist, erfolgreich alle
Formen
der Kriminalität zu bekämpfen. Ein wichtiger Teil
dieser Arbeit ist die
Verbrechensprävention. Vermehrte
Streifentätigkeiten sind ein wichtiges
Instrument der Kriminalitätsvorbeugung und steigern
gleichzeitig das
Sicherheitsgefühl des Menschen.
Am
23.07.2001 wurden Ihnen von der NÖ Landeshauptfrau-Stellv. Heidemaria
Onodi die von der SPÖ-Marchegg gesammelten
Unterschriften gegen den
Schließungsplan des Gendarmeriepostens in Marchegg
übermittelt.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Inneres nachstehende
Anfrage:
1. Sind Ihrer Meinung nach
genügend Gendarmeriebeamte im Bezirk
Gänserndorf vorhanden, um die Sicherheitsaufgaben
erfüllen zu können?
2. Wann werden Sie zu der
oben angeführten Unterschriftenaktion eine
Stellungnahme abgeben?
Nach unserem Wissensstand wurde seitens Ihres Ministeriums noch
keine
Stellungnahme abgegeben. Wenn ja, wann wurde die Stellungnahme
zugesandt?
3. Wie hoch ist die Kriminalitätsrate in
Marchegg in den Jahren 1999, 2000,
2001?
4. Wird nachdem die Osterweiterung vollzogen
wurde, wieder ein
Gendarmerieposten in Marchegg installiert?
5. In welchen Zuständigkeitsbereich fällt die Gemeinde Marchegg?
6. Wie wird nach der
Schließung des Postens in Marchegg die Gemeinde
sicherheitstechnisch betreut?
7. Wieviel Zeit ist eingeplant, dass nach Meldung
eines Vergehens
Gendarmeriebeamte vor Ort (Marchegg) vom
nächstgelegenen
Gendarmerieposten eintreffen?
8. Welchem Posten werden
die Beamten, die in Marchegg stationiert waren
zugeordnet?
9. Welche Gendarmerieposten werden Marchegg ab der Schließung betreuen?
LHStv.
Heidemaria Onodi
Vorsitzende der SPÖ-Niederösterrcich
3100
St Pölten, Niederösterreich Ring 1a
St. Pölten, am 23. Juli 2001
Herrn
Bundesminister
Dr. Ernst Strasser
Herrengasse 7
1014
Wien
Sehr geehrter Herr Bundesminister!
Gegenwärtig
herrscht in den von deinen Schließungsplänen von Gendarmerieposten
in
Niederösterreich betroffenen Regionen große Besorgnis und
Beunruhigungen. Die
Menschen in diesen Gemeinden sind verunsichert und wenden sich an uns Politiker
mit
der Bitte um Unterstützung. Aus diesem Grund habe ich auch vom
Vorsitzenden der SPÖ-
Marchegg Listen mit zahlreichen Unterschriften gegen die von dir gesetzte
Kürzungsmaßnahme erhalten.
Diese Unterschriftenlisten
leite ich nun an dich weiter, verbunden mit meiner Aufforderung,
eine
nochmalige Überprüfung der von dir verfügten Schließungen
einzuleiten. Es ist
meine feste Überzeugung, dass mit der Schließung der
Gendarmerieposten in Nieder-
österreich ein nachhaltiger Schaden betr. Sicherheit entsteht. Zumal es
bei deinen
Maßnahmen nur um kurzfristige Einsparungseffekte geht. Diese Tatsache ist
auch der
große Unterschied zu dem damals von Franz Löschnak vorgelegten
Dienststellen-
strukturkonzept bei der Gendarmerie. Denn dieses hatte gleichzeitig die
Einfuhrung der
Sektorenstreifen, eine umfassende Modernisierung der Ausstattung und
Ausrüstung
sowie eine Erhöhung des Gesamtpersonals zum Inhalt.
Mit freundlichen Grüßen

Marchegg
Friedrich Ritschel
2294 Marchegg,
Bahngasse 13
Herrn Bundesminister
Dr. Ernst STRASSER
c/o Bundesministerium für Inneres
Herrengasse 7
1014 Wien Wien, 08.11.2001
Sehr geehrter Herr Bundesminister!
Am 23.07.2001 wurden
Ihnen von der Landeshauptfrau-Stellvertreterin Heidemaria
Onodi die von der SPÖ-Marchegg gesammelten Unterschriften gegen den von
Ihnen
betriebenen Schließungsplan des Gendarmeriepostens in Marchegg
übermittelt.
Mit großer
Verwunderung haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass von Seiten
Ihrer Behörde bis dato keine Reaktion auf die Ängste und
Befürchtungen von über
1.000
Bürgerinnen und Bürger erfolgte. Eine derartige Vorgangsweise entspricht
nicht unseren Vorstellungen einer
bürgernahen Politik.
Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, ist in unserer
Stadt die Kriminalitätsrate bei Eigen-
tumsdelikten in den vergangenen Jahren um mehr als 200 % (!) gestiegen. Das
Bundesheer wird zwar zur Bewachung der EU-Ost-Grenze herangezogen, den
illegalen Grenzübertritten kann aber nicht Einhalt geboten werden. Eine
Ver-
wirklichung Ihres Vorhabens den Gendarmerieposten um rd. 20 km von der Grenze
entfernt
zu verlegen, erscheint in Anbetracht der vorgenannten Fakten als kontra-
produktiv, wenn nicht sogar gefährlich. Gleichzeitig wird durch diese
geplanten
Maßnahmen
der Bundesregierung das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung
schwer beeinträchtigt.
Wir fordern Sie daher
auf diesem Wege höflichst dazu auf, auf die Besorgnisse
unserer
Mitbürgerinnen und Mitbürger einzugehen und sehen Ihrer Stellungnahme
mit Interesse entgegen.
Hochachtungsvoll
Friedrich Ritschel