3157/J XXI.GP
Eingelangt am: 23.11.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Gabriele
Heinisch-Hosek, Gabriele Binder
und GenossInnen
an den
Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend
“UN-Weltkindergipfel"
Der
UN-Weltkindergipfel sollte ursprüngliche vom 19. - 21.9.2001 in New York
stattfinden.
Aufgrund
der tragischen Ereignisse in den USA wurde er aber verschoben. Er findet nun
voraussichtlich
vom 6. - 10.5.2002 statt.
Zum
Weltkindergipfel sind RegierungsvertreterInnen aller Staaten und
NGO-VertreterInnen
aller
Staaten eingeladen. Es gibt auch die Vereinbarung, Kinder und Jugendliche in
den
gesamten
Prozeß und vor Ort miteinzubinden.
Aus
Österreich hätte eine Regierungsdelegation, bestehend aus 21
Personen, allen voran
Kanzler
Dr. Schüssel und Bundesminister Mag. Haupt und deren Mitarbeiterinnen, an
diesem
Gipfel
teilnehmen sollen. Eingegliedert in die Regierungsdelegation sollte auch eine
Vertreterin der Kinder- und Jugendanwaltschaften, ein Vertreter des Ludwig
Boltzmann
Instituts für Menschenrechte und der UNICEF Österreich werden. Mit
dabei auch 3
Jugendliche,
die einen Redewettbewerb gewonnen hatten, darunter ein Bub im Rollstuhl.
Genaueres
war über die Zusammensetzung der insgesamt immerhin 21 Personen nicht zu
erfahren.
Klar
hingegen war, dass die österreichischen Kinder- und Jugendorganisationen
in der
Regierungsdelegation nicht vertreten waren.
Der
Bundesjugendring nominierte daraufhin je eine/n Vertreterin der
Österreichischen
Kinderfreunde
und der Katholischen Jungschar Österreichs, die somit die einzigen
Vertreterinnen
der österreichischen Kinder- und Jugendorganisationen am Weltkindergipfel
gewesen
wären und suchte beim Ministerium um finanzielle Unterstützung an
Die
unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für
soziale Sicherheit
und
Generationen folgende
ANFRAGE:
1. Der Bundesjugendring hat versucht,
Geld für diese VertreterInnen über die Ministerien
zu erhalten; die bewilligte Summe hätte aber nicht einmal für den
Flug gereicht. Glauben
Sie
nicht, dass es wichtig wäre, das gerade VertreterInnen von
österreichischen Kinder-
und Jugendorganisationen an diesem Weltkindergipfel teilnehmen? Warum wird
deren
Teilnahme
nicht finanziell unterstützt, wie bei den insgesamt 21 anderen Personen in
der
Regierungsdelegation?
2. Wer sind diese 21 Personen der
Regierungsdelegation namentlich? Welche Funktionen
haben sie im Rahmen der Kinder- und Jugendanliegen und nach welchen Kriterien
wurden
sie ausgewählt?
3. Die Kinder und Jugendlichen waren in den Vorbereitungsprozess nicht wirklich
eingebunden
und das Programm vor Ort hätte den Kindern und Jugendlichen auch nicht
viele
Partizipationsmöglichkeiten geboten; Frankreich nimmt von Anfang an
Jugendliche
zu
den Meetings mit und wird zum Gipfel eine ganze Jugendgruppe mitnehmen. Wieso
passiert dies in Österreich nicht in ähnlicher Weise? Erachten Sie
dieses
Partizipationsmodell
nicht für sinnvoll? Was spricht in Österreich gegen so eine
Vorgangsweise?
4. Durch das Verschieben des Gipfels
wäre jetzt Zeit, Kinder und Jugendliche ernsthaft
einzubinden.
Werden Sie diesen Vorschlag aufgreifen?
5. Die JugendsprecherInnen der
Parlamentsparteien waren in der Regierungsdelegation
nicht
vorgesehen; sie wären aber diejenigen, die die in New York verabschiedeten
Aktionsprogramme in Österreich dann umsetzen könnten. Wieso waren sie
in der
Delegation nicht vorgesehen? Werden Sie die JugendsprecherInnen aller im
Parlament
vertretenen
Parteien für den kommenden UN-Weltkindergipfel in der Delegation
vorsehen?
6. Wurde eine schriftliche Unterlage
für den Weltkindergipfel vorbereitet und auf welcher
Grundlage
wurde diese erarbeitet?
7.
Wird eine eventuell erarbeitete schriftliche Unterlage auch dem Nationalrat
zugeleitet
bzw.
ist daran gedacht, einen Bericht über den Weltkindergipfel 2002 zu
erstellen und
dem
Nationalrat vorzulegen?
8. Es muss im Anschluss an New York ein Gremium geschaffen werden, das die
Umsetzung
der Kinderrechte und des Aktionsprogramms beobachtet und forciert. Werden
sie
ein solches Gremium schaffen? Wie stehen Sie zu dieser Anregung?