3195/J XXI.GP
Eingelangt am: 12.12.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Ing. Wilhelm Weinmeier und Kollegen
an
den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft,
Mag.
Wilhelm Molterer
betreffend
Müllimport aus Italien.
Laut
einem ORF-Bericht vom 23. 11. 2001 soll eine große Menge Hausmüll
aus Italien nach
Österreich
importiert und auf der Deponie in Frohnleiten (Stmk.) abgelagert werden. Laut
dem
Bericht
wurde seitens des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft
bereits eine diesbezügliche Genehmigung erteilt.
Es
wurde auch berichtet, daß es bei der Bevölkerung in Frohnleiten
bereits großen Unmut über
diesen
Mülltourismus gibt. Dies wäre insofern auch verständlich, weil
es ja in Österreich große
Anstrengungen seitens der Bürger zur Müllvermeidung gibt, letztlich
auch um Deponieraum zu
sparen.
Dieser Müllimport unterläuft dieses Bemühen und
beeinträchtigt möglicherweise die hohe
Bereitschaft
österreichischer Bürger und Haushalte zur Müllvermeidung.
Laut
EU-Richtlinie muß jedes Mitgliedsland seinen Müll im Land selbst
entsorgen und es werden
hier
offenbar rein wirtschaftliche Interessen des österreichischen
Deponiebetreibers (Gemeinde
Frohnleiten)
verfolgt.
In diesem Zusammenhang stellen die Unterfertigten Abgeordneten folgende
Anfrage:
1) Ist es richtig, daß seitens Ihres Ministeriums
diese o.a. Genehmigung zum Müllimport erteilt
wurde?
2) Wenn ja, nach welchen gesetzlichen Grundlagen wurde
sie erteilt und welche Auflagen wurden
dazu
dem Müllimporteur erteilt?
3) Wie hoch ist die genehmigte Importmenge ?
4) Welche Zusammensetzung wird der importierte Müll
haben und wer kontrolliert die Qualität,
z.B. auch hinsichtlich Inhalt und gefahrlichen Abfällen oder
Sondermüll?
5) Gibt es Auflagen hinsichtlich des Transportes wie z. B. Transportmittel oder Transportroute ?
6) Erwarten Sie durch diesen Müllimport negative Auswirkungen auf den Verkehr ?
7) Erwarten Sie durch derartige Müllimporte
negative Auswirkungen auf die Bereitschaft der
Bürger
zur Müllvermeidung?
8) Werden Sie gegebenenfalls weitere solche Müllimportgenehmigungen erteilen ?
9) Sehen Sie in der Abfallverbringung quer durch Europa
eine Lösung für das europäische
Abfallproblem?