3263/J XXI.GP
Eingelangt am: 21.12.2001
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr
Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend Schlachthofkontrolle
Der erste BSE-Fall in Österreich
entwickelt sich immer mehr zu einem Kriminalfall: Im
betroffenen Schlachthof kam es wahrscheinlich wiederholt zu
Unzulänglichkeiten und
illegalen Manipulationen, die auf Kostendurck und Fehlkalkulationen
zurückgeführt werden.
Kontrollen vor Ort hätten diese der
Sicherheit der Konsumentinnen sehr abträglichen
Vorkommnisse rechtzeitig beheben können.
Aus Vorsorge und
Vorsichtsmaßnahmen im Sinne der Lebensmittelsicherheit gilt es noch
Fragen zu klären
und deshalb stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
ANFRAGE:
1. Wie häufig und in welcher Form erfolgt eine Kontrolle der Schlachthöfe
(Aufschlüsselung
nach Bundesländer)? Wieviele Beanstandungen gab es 1998, 1999,
2000 und 2001? Was wurde beanstandet?
2.
In welchen Bezirken führt der Tierarzt, der die Fleischbeschau vornimmt,
auch eine
Großtierpraxis? Bei wievielen Tierarztpraxen ist dies österreichweit
der Fall?
3.
Was werden Sie unternehmen, damit der Tierarzt, der die Fleischbeschau
vornimmt,
nicht gleichzeitig
auch eine Großtierpraxis im selben Bezirk hat?
4.
Wie häufig kontrolliert der Amtstierarzt die jeweiligen Schlachthöfe?
Wie wird die
Unabhängigkeit der Amtstierärzte sichergestellt?
5.
Was werden Sie unternehmen, um sicherzustellen, dass
Fleischbeschau-Tierärzte
nicht mehr von den
Schlachthausbetreibern ökonomisch abhängig sind?
6. Werden Rinder über 30 Monate, bei denen bekanntlich verpflichtend BSE-Tests
durchgeführt
werden müssen, vor der Schlachtung von jüngeren Tieren getrennt? In
welcher Form erfolgt die Kontrolle (bundesländerspezifische Angabe)?
7.
Wie viele Verstöße gegen die Vorschreibung einer getrennten
Schlachtung wurden bis
jetzt festgestellt
(bundesländerspezifische Angabe)?
8.
Wieviele Stichproben wurden in den einzelnen Bundesländern in dieser
Hinsicht
vorgenommen?
9.
Können Sie garantieren, dass die geschlachteten Rinder über 30 Monate
bis zum
Eintreffen der
BSE-Testergebnisse in einer gesonderten Kühlkammer
zwischengelagert werden ? Wie wird dies kontrolliert?
10. Anlässlich der Ermittlungen um den ersten BSE-Fall und den damit
zusammenhängenden
Verdacht auf gewerbsmäßigen Betrug haben Sie gesagt, hier
handle es sich um
“eine Spitze des Eisbergs" und eine Reform des Kontrollsystems
angekündigt. Welche konkreten Reformpläne haben Sie und wann sollen
diese
umgesetzt werden?
11.
Was werden Sie unternehmen, damit der Schwindel mit den Ohrmarken auf den
Schlachthöfen abgestellt wird?
12.
Seit Monaten wurden Sie von Tierschützerinnen darauf aufmerksam gemacht,
dass es
unglaubliche Missstände auf den Schlachthöfen gibt, so werden zB
Schlachttiere
schon zerlegt, obwohl sie noch nicht einmal tot sind. Was haben Sie bisher
dagegen
konkret unternommen?